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OroVerde auf der COP28

Die Tropenwaldstiftung diskutiert auf der Weltklimakonferenz mit dem EU-Umweltkommissar. Vorständin Martina Schaub fordert mehr Waldschutz und eine Neuverhandlung des Mercosur-Abkommens

(lifePR) (Bonn, )
Am 3.12. organisiert OroVerde auf der Weltklimakonferenz in Dubai das Side Event „Finance Solutions for Local Adaptation: Examples and Lessons Learned from Mesoamerica“. Dabei werden unter anderem Vertreter*innen der Partnerorganisationen Pronatura Mexico und Heifer Guatemala gemeinsam mit der Tropenwaldstiftung von ihren gemeinsamen Projekten berichten.

Am 9.12. trifft die OroVerde-Delegation dann auf EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius beim Panel „Responsible supply chains: A key tool for halting deforestation“. In einer Gesprächsrunde mit Vertreter*innen der EU-Kommission wird Anique Hillbrand von OroVerde dann Verbesserungsvorschläge der Verordnung diskutieren.

„Bei der Klimakonferenz treffen sich diejenigen, die nicht nur reden, sondern endlich handeln können“, sagt Martina Schaub. „Jetzt ist für uns die Zeit etwas zu tun.“

Good COP, Bad COP

Schon der Austragungsort der diesjährigen Weltklimakonferenz ist stark umstritten: ausgerechnet in einem Erdöl-Staat soll das Klima gerettet werden. Zwei Wochen stehen in Dubai während der COP28 Maßnahmen zur Bewältigung der Klimakrise im Fokus. Zehntausende Teilnehmer*innen aus 197 Ländern wollen besprechen, ob und wie die Welt vor dem katastrophalen Kipppunkt noch mal die Kurve bekommt. 

"Einen Weg aus der Klimakrise finden wir nur, wenn wir die Tropenwälder weltweit schützen", sagt OroVerde-Vorständin Martina Schaub. "Wälder haben eine doppelte Klimaschutzfunktion: Zum einen binden sie CO2, zum anderen haben sie einen enormen Kühleffekt auf die Atmosphäre"

Dennoch verlieren wir jährlich gigantische Waldflächen. Allein 2022 waren es 6,6 Millionen Hektar, davon 4,1 Millionen Hektar in den Tropen. Vor zwei Jahren bei der COP26 haben sich 145 Länder verpflichtet, die Entwaldung bis 2030 aufzuhalten.

"Dafür muss noch viel passieren", sagt Schaub. "Vor allem eine Transformation zu nachhaltigen Ernährungssystemen ist dringend nötig."

Europas Bringschuld

Mit der Entwaldungsverordnung hat die EU damit begonnen. „Wir dürfen kleinbäuerliche Produzent*innen aber nicht mit den neuen Regeln allein lassen“, fordert Schaub. „Außerdem müssen Ökosysteme wie Savannen und Feuchtgebiete schnellstmöglich mit in die Verordnung. Und wir müssen Verstöße konsequent verfolgen. Dafür braucht es Geld und Personal.“

An anderer Stelle droht die Europäische Union sogar die eigenen Erfolge wieder zunichtezumachen. Anfang Dezember kommt der brasilianische Präsident Lula da Silva nach Deutschland. Dabei dürfte auch das Freihandelsabkommen zwischen EU und dem Mercosur Thema werden.

"Das Abkommen wurde vor langer Zeit aufgesetzt“, sagt Schaub. „Seine Inhalte sind längst nicht mehr zeitgemäß, sondern klima- und umweltschädlich. Zudem drohen Menschrechtsverletzungen aller Art."

"In seiner jetzigen Form würde es eine sozial gerechte und ökologische Transformation behindern. Wir brauchen eine grundlegende Überarbeitung. Es jetzt in Eile zu unterzeichnen wäre für Natur und Mensch fatal.“ Am Protest gegen das Abkommen am 4. Dezember vor dem Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin wird sich darum auch OroVerde beteiligen.

 

OroVerde - Die Tropenwaldstiftung

Seit mehr als 30 Jahren setzt sich die Tropenwaldstiftung OroVerde für weltweit intakte Tropenwälder ein. In Tropenwaldschutzprojekten verknüpft OroVerde Naturschutz und Entwicklungszusammenarbeit, damit Waldschutz und nachhaltige Entwicklung Hand in Hand gehen. In der Bildungsarbeit und durch Wissensvermittlung zeigt OroVerde, was Bürger*innen, Politik und Wirtschaft zum Schutz der Regenwälder beitragen können und stößt einen Wandel hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft an. Durch Handlungsempfehlungen und Kampagnen nimmt OroVerde zudem Einfluss auf politische Rahmensetzungen und Gesetzgebungen zum Schutz der tropischen Wälder.

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