Veranstaltet wird die Ringvorlesung in diesem Sommersemester vom Institut für Geschichte der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg in Kooperation mit der Koordinierungsstelle für Frauen- und Geschlechterforschung in Sachsen-Anhalt.
Dr. Holger Dainat zeigt auf, dass die ‚Neue Frau’ politisch und geistig, finanziell und sexuell unabhängig ist. Sie ist berufstätig, sportlich und amüsierfreudig. Sie lässt sich für Mode und Technik begeistern und bleibt stets sachlich-cool. In diesem Bild symbolisiert sich die urbane Modernität der Weimarer Republik. Die ‚Neue Frau’ ist zugleich Produkt wie Zielgruppe der Massenmedien, die damit auf die neue Angestelltenkultur reagieren. Dieses Zusammenspiel von weiblichen Lebensentwürfen und Unterhaltungsindustrie soll am Beispiel von Vicki Baum untersucht werden, die auf geradezu mustergültige Weise diesen Frauentyp verkörpert, den sie als Schriftstellerin und Journalistin in ihren Texten propagiert und kritisch reflektiert hat. Die Angestellte eines Medienkonzerns macht mit Emanzipation Karriere, die über das Grandhotel nach Hollywood führt. Das klingt nach Kolportageroman, auf die Hintergründe darf man gespannt sein.