- Kombination schafft ein fokussiertes biopharmazeutisches Unternehmen mit reifer Pipeline und starker Finanzposition
- Entstehung eines neuen, internationalen biopharmazeutischen Unternehmens mit Fokus auf Interventionen für Herz-Kreislauf und ZNS (Zentrales Nervensystem) Erkrankungen im Krankenhausbereich
- PAION ist der Auffassung, dass die erweiterte Gruppe aufgrund ihrer soliden Liquidität bis 2010 ausreichend finanziert ist, relevante Meilensteine zu erreichen
- Im Rahmen der beabsichtigten Transaktion wird CeNeS mit ca. 13,7 Mio. Euro bewertet
- Die Transaktion wird von der CeNeS Geschäftsleitung einstimmig unterstützt
- Die CeNeS Aktionäre werden 0,3521 neue Aktien von PAION für jede Aktie von CeNeS erhalten
- Das Umtauschverhältnis entspricht einer Prämie von 32 Prozent in Bezug auf den Schlusskurs der CeNeS-Aktie am 9. April 2008
- Zusätzlich zur Notierung an der Frankfurter Börse (Geregelter Markt, Prime Standard) ist eine weitere Zulassung an der Londoner Börse (AIM) beabsichtigt
- Die erweiterte Gruppe wird von einer erhöhten Marktpräsenz, einer verbesserten Position gegenüber potenziellen Kooperationspartnern sowie von einer verbreiterten Investorenbasis profitieren
- Der Vorstand erwartet, dass die Übernahme einen wesentlichen Schritt im Hinblick auf eine Anpassung der Strategie der Gruppe in Richtung einer erweiterten Pipeline im Bereich von Herz-Kreislauf und ZNS Erkrankungen darstellt
- PAION hat beschlossen, die klinische Entwicklung des Neuroprotektivums Enecadin einzustellen
- PAION wird aufgrund der neuen Unternehmensstruktur die Zahl der Mitarbeiter um ca. 20 Mitarbeiter reduzieren
Die PAION AG (Frankfurter Börse, Prime Standard: PA8) beabsichtigt, das in Cambridge (Großbritannien) ansässige Unternehmen CeNeS Pharmaceuticals plc (London, AIM: CEN.L) zu übernehmen. CeNeS Pharmaceuticals plc ist ein an der Londoner Börse notiertes biopharmazeutisches Unternehmen, das auf die Arzneimittelentwicklung für Erkrankungen des zentralen Nervensystems spezialisiert ist. Der Vorstand von PAION freut sich bekanntzugeben, dass er sich mit der Geschäftsleitung von CeNeS auf die Vertragsbedingungen der beabsichtigten Übernahme geeinigt hat. Diese werden durch das sogenannte "Scheme of Arrangement" (einen gerichtlich gebilligten Vereinbarungsrahmen gemäß des United Kingdom Companies Act 2006) implementiert. Durch die Übernahme soll ein neues internationales biopharmazeutisches Unternehmen entstehen. Die Unternehmensvision ist die Entwicklung, Verpartnerung und mögliche Kommerzialisierung von innovativen Wirkstoffen zur klinischen Behandlung von thrombotischen und ZNS-Erkrankungen im Krankenhausbereich.
Transaktionsstruktur
Gemäß den Übernahmebedingungen werden die Aktionäre von CeNeS 0,3521 neue Aktien von PAION für jede Aktie von CeNeS erhalten. Auf Basis des Xetra-Schlusskurses der PAION-Aktie von 1,74 Euro am 9. April 2008 und des Wechselkurses von 1,2536 Euro =1 GBP wird jede CeNeS-Aktie mit 48,9 Pence und das vollständig verwässerte Aktienkapital von CeNeS mit ca. 10,9 Mio. GBP bewertet. Gemäß den Übernahmebedingungen entspricht dies einer Prämie von 32 Prozent zum Schlusskurs der CeNes Aktie von 37 Pence am 9. April 2008 und einer Prämie von 53 Prozent in Relation zum Schlusskurs der CeNeSAktie von 32 Pence am 4. Februar 2008. Dies war der letzte Werktag vor der Bekanntgabe durch CeNeS, dass es sich in Gesprächen befände, die möglicherweise zu einem Übernahmeangebot führen könnten.
Laut Übernahmeverfahren sollen den CeNeS-Aktionären ca. 7,85 Mio. neue PAION-Aktien angeboten werden, was etwa 32 Prozent des ausgegebenen und durch die Übernahme erweiterten Aktienkapitals von PAION entspricht. Der Vorstand der PAION AG hat mit Zustimmung des Aufsichtsrates beschlossen, das Kapital des Unternehmens gegen Sacheinlage auf der Grundlage der von der Hauptversammlung am 10. Mai 2006 ausgesprochenen Ermächtigung zu erhöhen, wobei Bezugsrechte ausgeschlossen bleiben. Die Kapitalerhöhung wird erst durchgeführt, nachdem das Übernahmeverfahren abgeschlossen und PAION im Besitz des vollständigen Aktienkapitals (als Sacheinlage) von CeNeS ist.
Das Übernahmeverfahren erfordert neben der Erfüllung weiterer Bedingungen die Zustimmung der Aktionäre von CeNeS sowie die Billigung durch das zuständige Gericht. PAION erwartet, dass die Übernahme bis Ende Juni 2008 abgeschlossen ist.
Alle Aktien von PAION, inklusive der neuen Aktien, werden am Regulierten Markt der Frankfurter Börse (Prime Standard Segment) notiert und sollen am Alternative Investment Market der Londoner Börse (AIM) für den Handel zugelassen werden.
PAION und CeNeS haben sich darauf verständigt, dass Gavin Kilpatrick (derzeitiger Chief Scientific Officer von CeNeS) nach dem Abschluss der Übernahme in den Vorstand von PAION berufen wird. Des Weiteren ist beabsichtigt, dass Alan Goodman (derzeitiger Chairman von CeNeS) nach dem Abschluss der Übernahme Mitglied des Aufsichtsrates von PAION wird.
Adaptation der Unternehmensstrategie
Als Konsequenz des Inkrafttretens des neuen Abkommens mit Lundbeck, mit dem die zukünftige Entwicklung von PAION abgesichert ist, konnte PAION nun die künftige Firmenstrategie und den strategischen Schwerpunkt der klinischen Pipeline anpassen. Ziel ist es hierbei, die Risiken zu diversifizieren, die mit der Entwicklung von innovativen medizinischen Therapien verbunden sind. Dies soll nicht nur durch Kooperation mit Partner erfolgen, sondern auch durch die Einlizenzierung von neuen Medikamentenkandidaten zur Behandlung von thrombotischen und ZNS Erkrankungen auch ausserhalb der Indikation Schlaganfall. Mit einer erfolgreichen Akquisition von CeNeS könnte dieses Unternehmensziel erreicht werden.
Indem Lundbeck die alleinige Verantwortung für die künftige Entwicklung von Desmoteplase übernommen hat, wurde der Beitrag, den PAION zu diesem Entwicklungsprojekt liefert, deutlich verringert. Darüber hinaus wird PAION die klinische Entwicklung von Enecadin einstellen. Dabei handelt es sich um ein Neuroprotektivum, das ursprünglich in Verbindung mit Desmoteplase zum Einsatz kommen sollte. PAION traf diese Entscheidung vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Daten, die die Erfolgsaussichten dieser Medikamentenklasse in Frage gestellt haben.
Angesichts dieser Entwicklungen und der beabsichtigten Übernahme hat sich PAION dazu entschlossen, den Mitarbeiterstab um ca. 20 Angestellte zu reduzieren. Für die erweitere Gruppe wird sich die Personalreduktion über das Jahr 2008 voraussichtlich auf ungefähr 24 Arbeitskräfte belaufen. Diese Entscheidung spiegelt unter anderem die Erwartung des Managements wider, dass die technische Expertise von CeNeS der erweiterten Gruppe von Nutzen sein wird. Darüber hinaus erfordert die Produktpipeline der vergrößerten Firma eine weniger komplexe organisatorische Struktur als jene der Einzelunternehmen. Neue Struktur und verbreiterte Pipeline führen nach Ansicht des Managements dazu, dass die vergrößerte Firma in der Lage sein wird, signifikante präklinische, klinische und kommerzielle Meilensteine zu erreichen und bis 2010 über eine solide Finanzierung verfügt.
Darüber hinaus überlegt PAION zum gegenwärtigen Zeitpunkt den Zukauf eines Produkts innerhalb der definierten therapeutischen Gebiete, welcher möglicherweise in naher Zukunft zum Abschluss kommen kann. Sollte der Zukauf stattfinden, werden PAIONs initiale Aufwendungen dafür niedrig ausfallen und keine wesentliche Auswirkung auf PAIONs Finanzposition haben.
Das erweiterte Unternehmen verfügte zum 31. Dezember 2007 auf Pro-forma- Basis über liquide Mittel in Höhe von 49 Millionen Euro. Die 8 Millionen Euro als Vorabzahlung im Rahmen der neuen Vereinbarung vom Februar 2008 mit Lundbeck hat die Cashposition von PAION weiter gestärkt.
Entwicklungsportfolio der erweiterten Gruppe
Die erweiterte Gruppe wird über zwei Projekte in Phase III (Desmoteplase bei akutem ischämischem Schlaganfall, sowie M6G bei post-operativen Schmerzen), über ein Projekt in Phase II (CNS 5161 bei neuropathischen bzw. krebsbedingten Schmerzen) sowie über ein Projekt in Phase I (Solulin bei Schlaganfall, Herz-Kreislauf-Erkrankungen) verfügen. Ein weiteres Präparat (CNS 7056, ein kurz wirkendes Narkosemittel) soll in naher Zukunft in die Phase I eintreten.
Die erweiterte Gruppe wird Lundbeck dabei unterstützen, die Zulassung für Desmoteplase zu erlangen und das Medikament als innovatives Therapeutikum zur kausalen Behandlung von akutem ischämischem Schlaganfall zu vermarkten. Lundbeck hat PAION davon in Kenntnis gesetzt, dass es beabsichtigt, bei den Zulassungsbehörden Daten einzureichen, um auf deren Grundlage die Prüfgenehmigung für eine neue Phase-III-Studie für Desmoteplase zu erhalten. Lundbeck hat PAION informiert, dass es davon ausgeht, diese klinische Studie im zweiten Halbjahr 2008 zu beginnen.
Zusätzlich ist es das Ziel der erweiterten Gruppe, M6G zu wirtschaftlich attraktiven Bedingungen auszulizenzieren. In ähnlicher Weise wird die Auslizenzierung von Solulin nach beendeter Phase I, in der der Nachweis des Wirkmechanismus im Menschen geführt werden soll (Proof-of-Concept), angestrebt. Eine Entscheidung über die weitere klinische Entwicklung von CNS 5161 wird auf Basis der Ergebnisse der derzeit laufenden klinischen Phase-II-Studie getroffen werden. CNS 7056, ein innovatives Narkosemittel, hat in präklinischen Studien im Vergleich zu den derzeitig auf dem Markt befindlichen Präparaten sowohl einen schnelleren Wirkungseintritt als auch Wirkungsende gezeigt. Die erweiterte Gruppe beabsichtigt, mit CNS 7056 im Jahr 2008 eine klinische Phase-I-Studie durchzuführen.
Wolfgang Söhngen, Vorstandsvorsitzender der PAION AG, kommentierte: "Ich glaube, dass die erweiterte Gruppe mit ihrem reifen Entwicklungsportfolio, das sowohl auf Herz-Kreislauf- als auch auf ZNS-Erkrankungen abzielt, gut positioniert sein wird, um seine adaptierte Strategie erfolgreich umzusetzen. Während wir weiterhin am Potenzial von Desmoteplase teilhaben, werden wir uns nun auf ein Wirkstoff-Portfolio mit einem diversifizierten Risikoprofil konzentrieren, auch um nicht weiterhin als 'Ein-Produkt-Unternehmen' wahrgenommen zu werden. Durch die Zusammenlegung der beiden Unternehmen unternimmt PAION den ersten Schritt zur Schaffung einer Plattform, um kritische Masse zu erreichen. Wenn wir es schaffen, die positive Einstellung aller Beteiligten, welche zum Zustandekommen der heutigen Vereinbarung beigetragen haben, auf den Integrationsprozess zu übertragen, haben wir die Chance, ein starkes biopharmazeutisches Unternehmen mit einem außergewöhnlichen Profil aufzubauen."
Neil Clark, CEO von CeNeS Pharmaceuticals plc, fügte hinzu: "Wir freuen uns, dass wir mit PAION zu dieser Übereinkunft gekommen sind. Das Potenzial der erweiterten Gruppe stimmt uns sehr zuversichtlich, da die Kombination eine diversifizierte Pipeline schafft, die durch eine starke Finanzposition und ein erprobtes Management-Team gestützt wird. Die erweiterte Gruppe wird sich in einer guten Ausgangsposition befinden, um innerhalb der nächsten 24 Monate wesentliche klinische und kommerzielle Meilensteine zu erreichen."
Für weitere Informationen möchten wir auf die am heutigen Morgen von CeNeS und PAION veröffentlichte Meldung gemäß dem Takeover Code des Vereinigten Königreichs verweisen. Diese ist auf unserer Webseite unter www.paion.de verfügbar. Dieses Dokument ist nur in englischer Sprache verfügbar.
Telefonkonferenz
Heute um 11:30 Uhr MESZ (10:30 Uhr a.m. BST) werden PAION und CeNeS eine Telefonkonferenz zur beabsichtigten Transaktion veranstalten. Die Telefonkonferenz wird in englischer Sprache stattfinden. Die Teilnehmer können sich unter +49 (0)69 5007 1314 (Deutschland) oder +44 (0)20 7806 1964 (GB) einwählen. Nach Aufforderung geben Sie bitte den Code 7460792 ein. Wählen Sie sich bitte 10 Minuten vor Beginn der Konferenz ein, um einen reibungslosen Ablauf der Telefonkonferenz zu gewährleisten.
Parallel zur Telefonkonferenz wird unter http://www.thomson-webcast.net/... eine Präsentation per Webcast zur Verfügung gestellt.
Die Details zur Einwahl und Präsentation finden Sie auch auf den Webseiten der Unternehmen: www.paion.de und www.cenes.com.
Über CeNeS
CeNeS ist ein biopharmazeutisches Unternehmen, das sich auf die Entwicklung und den Vertrieb von Medikamenten bei Störungen des zentralen Nervensystems (ZNS) spezialisiert hat, die einen der Hauptgründe für Todesfälle bzw. Behinderungen darstellen. Der CeNeS-Konzern ist auf die Entwicklung und den Vertrieb von neuartigen Arzneimitteln zur Verwendung durch Anästhesisten in Kliniken sowie durch Schmerzspezialisten und Neurologen spezialisiert. Sein Portfolio von Arzneimittelkandidaten zielt auf post-operativen und neuropathischen Schmerz, Sedierung, Anästhesie sowie auf die Parkinson-Krankheit ab. Zum 31. Dezember 2007 beschäftigte der CeNeS-Konzern über 15 Angestellte auf Vollzeitbasis.