Für jede Anforderung die optimale Lösung
Der Schalungs- und Gerüstspezialist PERI stellt für denselben Tunnelquerschnitt zwei unterschiedliche, auf die Anforderungen der Baustelle und des Bauablaufs exakt angepasste Tunnelschalungslösungen bereit. So ist für den Einschwimmtunnel und die drei im Norden angrenzenden Bauabschnitte in Ortbetonbauweise ein maßgeschneiderter Sonderschalwagen die wirtschaftlichste Lösung. Damit lassen sich die insgesamt 28 Betonierabschnitte effizient herstellen.
Zeitgleich wird im Bereich des Südportals ein zusätzlicher Tunnelabschnitt in sechs Takten fertig gestellt. Dies erfolgt in der Cut-and-Cover-Methode, also in offener Bauweise. Aufgrund der wenigen Betonierabschnitte und der damit verbundenen kurzen Mietdauer spielt das PERI VARIOKIT Baukastensystem seine Stärken aus. Denn durch die Verwendung weitgehend mietbarer Serienelemente entstehen für den Bauunternehmer geringere Gesamtkosten.
Der für beide Varianten identische, zweizellige Rechteckquerschnitt wird jeweils teilmonolithisch hergestellt. Dies geschieht, indem die Sohle vorab und anschließend Wände und Decke in einem Guss betoniert werden. Die beiden Röhren sind jeweils zehn Meter breit und sechs Meter hoch.
Der Einschwimmtunnel
Für den so genannten Immersed Tunnel werden insgesamt fünf Tunnelelemente mit jeweils 100 Metern Länge in einem 600 Meter langen und 33 Meter breiten Trockendock am Nordportal komplett vorgefertigt und über Schottwände stirnseitig abgeschottet. Nach dem Fluten des Docks können die 100 x 25 x 8,50 Meter messenden, mit jeweils 20.000 Tonnen Gewicht massiven Stahlbeton-"Fertigteile", eingeschwommen und in die zuvor ausgebaggerte Flussbettrinne des Shannon abgesenkt sowie exakt positioniert und angedockt werden. Der Einschwimm- und Absenkvorgang erfolgt mittels Windensystem und integrierten Ballast-Tanks. Ein Leitungs- und Pumpensystem, das die acht Tanks im Inneren der Tunnelröhren unabhängig voneinander mit Wasser befüllt und entleert, sorgt für die notwendige Trimmung beim Transport und während dem Absenkvorgang.
Mit den beiden PERI Tunnelschalwagen lassen sich diese Elemente in jeweils fünf 20 Meter langen Betoniertakten wirtschaftlich, maßgenau und wasserdicht im Sechs-Tage-Takt herstellen. Für den effizienten Umsetzvorgang sorgen hydraulische Hub- und Absenkeinrichtungen. Mittels Hydraulikzylindern werden auch die Wandelemente bedient. Diese sind über eine horizontale Führung an den Deckenträgern gelenkig angebracht. Integrierte Querverschubeinheiten erleichtern das exakte Einrichten für jeden neuen Betonierabschnitt.
Die PERI Schalungslösung berücksichtigt bei den Stirnschalungen sowohl Schubverzahnungen als auch zwei unterschiedliche Abdichtungsvarianten. Eine Stirnschalung nimmt die Fugenbänder für die so genannten Blockfugen zwischen den einzelnen 20-Meter-Abschnitten auf. Bei der anderen Variante wird als Elementfuge an den Enden der jeweiligen 100-Meter-Tunnelelemente ein massiver Stahlrahmen für das großvolumige Abdichtungsprofil, ein so genanntes Gina-Profil, in die PERI Stirnschalung integriert.
120 Jahre Lebensdauer
Der Limerick-Tunnel ist für eine ungewöhnlich lange Lebensdauer von 120 Jahren konzipiert. Das bedingt enorme Anforderungen an alle verwendeten Baustoffe, aber auch ein Höchstmaß an Qualitätsanspruch für das Baustellenpersonal und den Bauablauf selbst. Mit umfangreichen Pfahlgründungen und den bereits erwähnten, sorgfältig auszuführenden Maßnahmen zur Einhaltung der Wasserdichtigkeit trägt das DirectRoute Konsortium unter Federführung von Strabag diesem wichtigen Vertragsbestandteil Rechnung.
Besondere Anstrengungen werden auch unternommen, um rissfreien Beton herzustellen: So wird die Abbindetemperatur des Betons in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur drei bis vier Tage lang über aufwändige Kühlmaßnahmen mit einem Rohr-Innenkühlungssystem in Boden, Wand und Decke kontrolliert gesteuert. Auch die hohe Betondeckung von 60 bis 80 Millimetern und die elektrische Isolation sämtlicher Einbauteile gewährleisten maximalen Korrosionsschutz. Als Sicherheit gegen Auftrieb dient neben der Überschüttung zusätzlicher Ballastbeton im Sohlbereich.
PPP - Public Private Partnership
Mit PPP Projekten werden international zunehmend Infrastrukturmaßnahmen in einer öffentlich-privaten Zusammenarbeit realisiert. Bei solchen Betreibermodellen errichtet, finanziert und betreibt ein Bauunternehmen komplette Anlagen innerhalb eines vereinbarten Zeitraums. Damit erhofft man sich eine schnellere Realisierung und Effizienzvorteile. Für den Limerick Tunnel zeichnet das DirectRoute Konsortium mit dem Strabag Baukonzern als Hauptbeteiligtem verantwortlich. Dieses Projekt wurde 2006 mit dem Titel "European PPP Deal of the Year" ausgezeichnet.
Bauunternehmen Limerick Southern Ring Road:
DirectRoute (Limerick) Construction Ltd. (Strabag AG, John Sisk Son Ltd., Lagan Constr. Ltd., Roadbridge Ltd.)
Beton- und Ausrüstungsarbeiten Limerick Tunnel:
Strabag International GmbH
Projektbetreuung:
PERI Weißenhorn, Deutschland