Fußbodenkonstruktionen sind häufig von Feuchteschäden betroffen. Bei einem Wasserschaden unter dem Estrich reichen in der Regel wenige Tage Feuchtigkeit für das Entstehen eines problematischen Schimmelpilzwachstums aus. Auch unerkannte oder nicht fachgerecht sanierte Wasserschäden, Neubaufeuchte und Kondenswasserbildung durch Wärmebrücken bei mangelnder Dämmung, führen zu Schimmelpilzbelastungen in der Dämmebene von Fußböden.
Die mit Schimmelpilzbestandteilen belastete Luft aus dem Unterboden kann über die Randfuge in die Raumluft austreten. Beim Begehen des Fußbodens wird zudem der Unterboden geringfügig zusammengedrückt und damit ein Luftstoß in alle Richtungen ausgelöst. Gesundheitliche Beschwerden wie allergische Reaktionen, Kopfschmerzen, Atemwegserkrankungen etc. können die Folge sein. Eine sachgerechte Sanierung ist dringend erforderlich.
Bei einer Sanierung mit Komplettrückbau müssen Fußboden, Estrich und Dämmung sowie evtl. auch die Fußbodenheizung und Rohrleitungen entfernt werden. Ein erheblicher finanzieller Aufwand steht an. Hinzu kommt der Nutzungsausfall der betroffenen Räumlichkeiten und damit logistische Konsequenzen für die Raumnutzer.
Doch warum sind gerade Fußbodenaufbauten „schimmelproblematisch“? Ist evtl. bei der heutigen Bauweise eine Schimmelbelastung im Fußboden vorprogrammiert? Fallbeispiele sowie eine Betrachtung unter bautechnischen Gesichtspunkten sollen Antworten geben. Inwieweit energetische Sanierungen die Problematik verschärfen wird beleuchtet. Die Bedeutung von Schimmel im Fußboden für die Immobilienbewirtschaftung, die Versichungswirtschaft, die Rechtsprechung und die Politik wird erläutert.
Weitere Themen sind Bioindikatoren für Schimmel, verdeckter Schimmel in Fußbodenkonstruktionen, Feuchtemessungen bei Schimmelschäden in Fußböden und „Keine Feuchtigkeit bei Trockenbau“. Vorgestellt werden die Ergebnisse eines Containerversuches zur Simulation von Schimmelwachstum auf ausgewählten Materialien der Fußbodenkonstruktion. Ein Erfahrungsbericht über vertretbare Alternative(n) zum Komplettrückbau der Fußbodenkonstruktion bildet den Abschluß der Vortragsreihe.
Expertenwissen contra kostenträchtiger Sanierungen
Prävention und fachgerechte Sanierungen haben höchste Priorität und müssen schnellstmöglich zum Standard werden. Erforderlich hierfür ist konsequente fachübergreifende Zusammenarbeit, der Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse und der Einsatz aktueller Nachweismethoden. Darin ist sich der wissenschaftliche Fachbeirat des Würzburger Schimmelpilz-Forums einig.
Die Themen des 6. Würzburger Schimmelpilz Forums im Detail:
Warum sind Fußbodenaufbauten „schimmelpilzproblematisch“?
Fallbeispiel einer betroffenen Institution
Betrachtung unter bautechnischen Gesichtspunkten
Verschärfen energetische Sanierungen die Problematik?
Diskussionsrunde:
Wie häufig und wie problematisch sind schimmelbelastete Fußbodenkonstruktionen?
Schimmel im Fußboden
Wie gehen die Immobilienwirtschaft, die Rechtsprechung, die Versicherungswirtschaft und die Politik damit um?
Diskussionsrunde:
Ist Schimmel in Fußbodenkonstruktionen ein bisher weitgehend unbekanntes gesamtgesellschaftliches Problem?
Wie lässt sich Schimmel in Fußbodenkonstruktionen erkennen, beseitigen und vorbeugen?
Bioindikatoren für Schimmel
Verdeckter Schimmel in Fußbodenkonstruktionen
Feuchtemessungen bei Schimmelschäden in Fußböden
Keine Feuchtigkeit bei Trockenbau
Containerversuch zur Simulation von Schimmelwachstum auf ausgewählten Materialien der Fußbodenkonstruktion
Vertretbare Alternative(n) zum Komplettrückbau
Diskussionsrunde: Wie sollen risikoarme Fußbodenkonstruktionen aussehen, um Schimmelwachstum möglichst zu vermeiden?
Das 6. Würzburger Schimmelpilz-Forum findet am 11. und 12. März 2016 im Tagungscenter der B. Neumann Residenzgaststätten in Würzburg statt. Das Zwei-Tagesticket kostet 299 Euro zzgl. USt. Imbiss, Getränke und Mittagessen sind inklusive. Die Frühbucher-Rate beträgt bis 10. Februar 2016 nur 249 Euro zzgl. USt. Die Teilnahme an der Abendveranstaltung am 11. März kostet 39 Euro zzgl. USt. Sie beinhaltet einen Rundgang durch das Weingut Juliusspital und eine fränkische Brotzeit.
Ausführliche Informationen zum Tagungsprogramm und den Veranstaltungszeiten auf www.Schimmelpilz-Forum.de
Infos zum Veranstalter:
Dr. Gerhard Führer beschäftigt sich seit seinem Studium der Biologie und Chemie an der Universität in Würzburg mit Schadstoffen in Innenräumen und die praxisnahe Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse. Unmittelbar nach dem Studium war er in München bei der Gesellschaft für Umwelt und Gesundheit (GSF) in der Umweltforschung tätig. Das von ihm 1993 gegründete Institut Peridomus führt bundesweit „Innenraumchecks“ zur Klärung und Vermeidung von gebäudebedingten Erkrankungen durch. Er ist öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Schadstoffe in Innenräumen. Im Rahmen seiner Sachverständigentätigkeit zeigt Führer Lösungen für sachgerechte Sanierungen auf. Er ist Ehrenprofessor der Donau-Universität Krems in Österreich und unterrichtet an der dortigen Fakultät "Bauen und Umwelt". Führer ist Lehrbeauftragter an der Hochschule Mainz und als Dozent u. a. für die Bayerische Architektenkammer tätig. Er ist Herausgeber des Loseblattwerkes „Schimmelbildung in Gebäuden“. Neben Veröffentlichungen in verschiedenen Fachmedien zur Schadstoffproblematik initiiert und organisiert Führer Fachtagungen und Weiterbildungsveranstaltungen zum Thema „Schadstoffe in Innenräumen“.
www.peridomus.de
Mitglieder des wissenschaftlichen Fachbeirats:
- Prof. Dr.-Ing. Ulrich Bogenstätter, Fachhochschule Mainz
- Rechtsanwalt Hans-Dieter Fuchs, Anwaltskanzlei Fuchs und Kollegen, München
- Prof. Dr. Christian Hanus, Dekan an der Donau-Universität Krems (Österreich)
- Dr. Christoph Trautmann, Umweltmykologie GbR, Berlin
- Dr. Gerhard Führer, peridomus Institut Dr. Führer, Würzburg/Himmelstadt
- Gerd Warda, Chefredakteur Wohnungswirtschaft heute