"Mit welcher kriminellen Energie die Agrarindustrie arbeitet, erkennt man an den nackten Zahlen: 2005 wurden 800 Tonnen Antibiotika eingesetzt, 2005/2006 kam das Verbot des Einsatzes von Antibiotika als Wachstumsförderer und heute werden unserer Schätzung nach über 1100 Tonnen allein in der sogenannten Nutztierhaltung eingesetzt", resümiert Dr. Edmund Haferbeck, Agrarwissenschaftler bei PETA.
PETA kritisiert zudem die Interessensübereinstimmungen von Tierärzten und Industrie: Denn bestandsbetreuende Tierärzte verdienen prächtig an der "Verschreibung" der Antibiotika. Die Tierhalter, ohnehin in den meisten Fällen abhängige Lohnmäster, beruhigen sich mit dem Mittel in der Erwartung, die Mortalitätsrate in Grenzen halten zu können.
Ein gutes Beispiel für das Versagen von Gesetzgeber, Kontrollbehörden und Justiz zeigt sich in Niedersachsen. Dort leisten die Verantwortlichen dem Treiben sogar Vorschub: Erst jüngst wurde PETAs Strafverfahren gegen den Geflügelproduzenten Wiesenhof eingestellt, da es sich bei den Recherche-Aufnahmen um heimlich gedrehtes Videomaterial handelte. Der ebenfalls dokumentierte Missbrauch von Antibiotika wird indes nicht verfolgt.
PETA weist darauf hin, dass die beteiligten Behörden mit ihrem Tun auch für den Tod von Menschen verantwortlich sind, die aufgrund von Resistenzen im Geflügelfleisch nicht mehr behandelbar sind.
Weitere Informationen:
http://www.peta.de/heidemark
http://www.peta.de/wiesenhof
http://www.peta.de/...