Schon beim Austrieb kam das Weinjahr 2013 nicht so recht aus den Startlöchern. Zehn Tage nach dem langjährigen Mittel begann der Austrieb Anfang Mai, die Blüte lag ebenfalls im Vergleich zu den Vorjahren weit hinter dem Durchschnitt. Hauptgrund hierfür war der viel zu kühle und verregnete Mai. Allerdings entwickelten sich die Trauben nach der Blüte erstaunlich zügig. "Ich bin begeistert, wie sehr die Entwicklung der Reben vorangeschritten ist", sagte Schrank, der daran erinnerte, dass in den siebziger und achtziger Jahren eine so späte Lese nichts Ungewöhnliches gewesen sei.
Im Unterschied zu den Vorjahren blieb die Pfalz von größeren Frostoder Hagelschäden weitgehend verschont. "Sieht man von der Verzögerung ab, haben wir einen total unproblematischen Jahrgang", sagte Oberhofer. Für die Entwicklung der Weinqualität sind nun die nächsten Wochen entscheidend: "Ab jetzt gilt es, wir brauchen einen schönen, lang anhaltenden Altweibersommer", so der Fachmann vom DLR. Schon jetzt ist absehbar, dass manche Sorte wie etwa der in der Pfalz zunehmend beliebte Sauvignon blanc nach dem Vegetationsverlauf mit ausgeprägter Aromatik bestechen wird.
Begonnen hat in diesen Tagen die Lese von früh reifenden Sorten wir Solaris oder Ortega. Aus diesen Sorten wird Federweißer oder Bitzler gewonnen, die Pfalz ist hier aufgrund ihres außergewöhnlich sonnig-milden Klimas das deutsche Anbaugebiet mit den höchsten Marktanteilen. Etwa die Hälfte des in Deutschland erzeugten, neuen Weins stammt aus den Weinbergen entlang der Deutschen Weinstraße. Mit der Hauptlese rechnen die Experten ab Mitte September, sie wird sich voraussichtlich bis Ende Oktober hinziehen.