"Weingut mit Tradition und Mut zur Moderne" - mit dieser Kurzbeschreibung auf der "homepage" sind die Wesenszüge des Betriebs, dessen Familiengeschichte bis 1438 zurückgeht, treffend benannt. Als 1929 Emil Kreutzenberger das heutige Gutshaus vom Architekten Otto Prott errichten ließ, ging er mit der Zeit. Es entstand ein Gebäude ganz im Stil der klassischen Moderne, kompakt, schnörkellos, funktional und ohne jede Spur von Weinlaubromantik. Um die Abläufe im Betrieb zu verbessern, neue Lager- und Ausbaumöglichkeiten zu schaffen und die Qualität weiter zu steigern, entschloss sich Jochen Kreutzenberger um die Jahrtausendwende, das Kerngebäude zu erweitern. Den Auftrag hierfür erhielt der Oppenheimer Architekt Professor Heribert Hamann. Ihm gelang es, wie es auf den Internet-Seiten des Betriebs heißt, "unser bestehendes Bauhaus-Weingut zeitgenössisch zu ergänzen und die Formensprache der klassischen Moderne hervorragend aufzugreifen, ohne diese dabei zu kopieren."
Der von Hamann geschaffene Neubau adaptiert mit seinem kubischen Baukörper, seiner reduzierten Formensprache und der puristischen Fassadengestaltung den Stil des älteren Bauwerks. In einer Beschreibung für die "architektouren" steht dazu: "Zum Wohnhaus fügt sich das neue, zweigeschossige Kelterhaus als stimmiges Pendant zu einer selbstverständlichen Einheit. Neue Kellerräume führen unter dem Innenhof über die umgestaltete Vinothek zum Barriquekeller. Außen schwingt sich eine elegante Stahltreppe hinauf zu einer weiten Dachterrasse, die - überspannt von einer filigranen Pergola - schon bald von Weinlaub beschattet sein wird." Von der Dachterrasse genießen die Besucher einen einzigartigen Blick über das Rebland entlang der Deutschen Weinstraße. Die Erweiterungsarbeiten wurden auch genutzt, um ein "gläsernes Weingut" zu schaffen. Damit ist ein Rundgang gemeint, bei welchem man den Weg des Weins von der Traube in die Flasche erleben kann. Für den Umbau erhielt das Weingut bereits 2007 den Architekturpreis Wein.
Neben dem Weingut Kreutzenberger hat die vom DWI eingesetzte, unabhängige Jury weitere elf "Höhepunkte der Weinkultur" ausgewählt. Aus allen deutschen Anbaugebieten waren hundert Vorschläge für die Modernität und Innovationskraft des deutschen Weins eingereicht worden. Die neuen Attraktionen ergänzen die 2010 ausgewählten Höhepunkte, welche die lange Tradition und Geschichte des deutschen Weinbaus repräsentieren. Aus der Pfalz waren damals das römische Weingut in Ungstein bei Bad-Dürkheim, Deidesheim als besonderer Weinort sowie der älteste Weinberg in Rhodt prämiert worden.