Die Plaque-Psoriasis ist eine häufige Form der Schuppenflechte (Psoriasis). Sie findet sich bei 80 Prozent der ca. 5,1 Millionen Psoriasis-Patienten in Europa. Bei einem Drittel der Fälle bricht die Krankheit bereits im Kindesalter und sogar im Säuglingsalter aus. Sie stellt sich als entzündlich gerötete, scharf begrenzte, leicht über das Niveau der gesunden Haut erhabene flächige Veränderung mit weißlicher bis silbrig glänzender Schuppung dar.
Die erste Studie zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen vier und 17 Jahren mit mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis zeigt viel versprechende Ergebnisse. Nach zwölf Wochen konnte bei 57 Prozent der Kinder, die mit dem biologisch hergestellten Etanercept behandelt wurden, eine deutliche Verbesserung der Symptome festgestellt werden. Im Vergleich dazu verbesserten sich die Symptome nur bei elf Prozent der mit Plazebo, also einem Scheinmedikament, behandelten Kinder. Bestimmt wurde der Grad der Besserung mit Hilfe des Psoriasis Area and Severity Index (PASI), einem Parameter, der Ausdehnung und Schwere der Schuppenflechte berücksichtigt. An der Studie nahmen über 200 Kinder und Jugendliche teil, die zuvor erfolglos mit verschiedenen Cremes und Salben, Arzneimitteln zum Einnehmen oder einer Lichttherapie behandelt worden
Option für die Zukunft
"Gerade in der Behandlung der Schuppenflechte bei Kindern und Jugendlichen besteht ein hoher Bedarf an neuen, innovativen Medikamenten. Speziell Kinder und junge Menschen schämen sich oftmals für die Krankheit, die deutlich sichtbare Spuren – die so genannten Plaques – auf der Haut hinterlässt", so PD Dr. med. Peter-Andreas Löschmann, Medizinischer Direktor bei Wyeth Pharma.
Kinder sind keine kleinen Erwachsenen
Besonders für Kinder mit schweren Erkrankungen gibt es oft keine wirksamen zugelassenen Arzneimittel. Grund dafür ist die Tatsache, dass nicht ausreichend klinische Daten aus Studien mit Kindern vorliegen. Diese Untersuchungen werden in aller Regel nur an Erwachsenen durchgeführt, da die Durchführung von Studien mit Kindern komplizierter, aufwändiger und für die pharmazeutischen Unternehmen mit hohen Kosten verbunden ist.
Liegen keine Daten für Kinder vor, werden die Arzneimittel nur für Erwachsene zugelassen und dürfen bei Kindern nicht eingesetzt werden. Für Kinder und Jugendliche stehen deshalb weniger Arzneistoffe zur Verfügung. Sie können am medizinischen Fortschritt mit sicheren, wirksamen und verträglichen Therapiealternativen nicht in gleichem Maße teilhaben wie Erwachsene. "Umso wichtiger ist es, durch neue Studien auch für Kinder eine sichere Arzneimittelversorgung zu ermöglichen. Die Zulassung von Etanercept für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Plaque-Psoriasis haben wir bei der Europäischen Arzneimittelbehörde bereits beantragt", so Löschmann.
Einzigartiger Wirkmechanismus
Etanercept ist eine biotechnisch hergestellte Nachbildung des natürlichen so genannten Tumor-Nekrose-Faktor alpha-Rezeptor (TNFa). TNFa ist eine körpereigene Substanz, die Entzündungen im Körper auslöst und sie verstärkt. Bei der Behandlung mit Etanercept verbindet sich TNFa mit dem Wirkstoff und kann so nicht mehr an Zellen andocken und die Entzündung auslösen. Etanercept ist bereits seit sieben Jahren zur Behandlung von Kindern mit juveniler idiopathischer Arthritis (rheumatische Erkrankung bei Kindern) zugelassen.