Die Daten der COMET-Studie (COmbination of Methotrexate and ETanercept in Active Early Rheumatoid Arthritis) haben kürzlich deutlich gemacht, dass mit einer frühen therapeutischen Intervention bei Erwachsenen mit Rheumatoider Arthritis eine Remission schnell und dauerhaft erzielt werden kann.
Hohe Remissionsraten mit Etanercept auch bei Juveniler Idiopathischer Arthritis
Etanercept, das aktuell als einziges Biologic für Kinder und Jugendliche zwischen vier und 17 Jahren mit JIA zugelassen ist, erzielt auch bei Kindern hohe Remissionsraten, wie eine aktuelle Auswertung des deutschen JIA-Enbrel®-Registers zeigt. So erreichten die Hälfte der jungen Patienten (n=909) unter der Therapie mit Etanercept nach zwölf Monaten eine "vollständige Kontrolle" ihrer Erkrankung. Nach 24 Monaten befinden sich 50 Prozent der Kinder in anhaltender Remission. Professor Dr. Hermann Josef Girschick, Funktionsbereich Kinderrheumatologie und Osteologie, Kinderklinik der Universität Würzburg, betonte jedoch: "Eine Remission konnte besonders häufig bei jenen Patienten erzielt werden, die zu Beginn der Therapie eine kürzere Krankheitsdauer, eine geringere Krankheitsaktivität und einen niedrigen CHAQ-(Child Health Assessment Questionnaire)-Status aufwiesen. Deshalb ist es umso wichtiger, früh mit einem Biologic wie Etanercept zu intervenieren."
Sicher und wirksam - Etanercept in der Kinderrheumatologie
Dass eine Behandlung mit Etanercept auch bei Kindern sicher und verträglich ist, machte Professor Dr. Günther Dannecker, Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinderheilkunde und Jugendmedizin am Olgahospital in Stuttgart, anhand der Daten von Lovell et al. deutlich: In der Untersuchung wurden Kinder bis zu acht Jahre lang kontinuierlich mit Etanercept behandelt. Dabei blieb die Rate an unerwünschten Wirkungen über den gesamten Beobachtungszeitraum gleich niedrig, die Rate schwerer Infektionen unter der Therapie war in dieser Untersuchung sogar geringer als in vorangegangenen Studien an Erwachsenen. Es wurden keine Malignitäten oder Lymphome beobachtet.
Die Krankheit verstehen: Kliniktage aus der Reihe "RheumaWissen Juvenil"
Das von der Universitäts-Kinderklinik in Würzburg initiierte Fortbildungssymposium "Neue Einblicke in die Diagnose und Therapie von Rheuma bei Kindern und Jugendlichen" in der Universitäts-Kinderklinik Würzburg bildet den Auftakt einer von Wyeth Pharma in Kooperation mit der Kinder-Rheumastiftung unterstützten Aktionsreihe in Kinderrheumazentren, die Ärzten neue Einblicke in die Diagnose und Therapie der Juvenilen Idiopathischen Arthritis gibt.
Zudem können sich Interessierte und betroffene Eltern über das Krankheitsbild, Therapieoptionen, mögliche Anlaufstellen und die Arbeit der Kinderrheumazentren informieren. Für die Kinder - mit oder ohne Rheuma - ist an den bundesweiten Aktionstagen der von Wyeth Pharma ins Leben gerufene Hase Hoppeldoch und das Maskottchen der Kinder-Rheumastiftung, der Grashüpfer Fridolin, zur Stelle und begleitet sie mit spielerischen Aktivitäten durch den Nachmittag.
Die nächste Veranstaltung aus der Reihe "RheumaWissen Juvenil" findet am 20. September 2008 am Carl-Thiem-Klinikum Cottbus statt. Weitere Stationen sind das Olgahospital in Stuttgart (11. Oktober 2008) und das Klinikum St. Georg in Leipzig (8. November 2008).
Juvenile Idiopathische Arthritis
In Deutschland sind etwa 15.000 Kinder an einer JIA erkrankt, der häufigsten chronisch entzündlich-rheumatischen Systemerkrankung bei Kindern und Jugendlichen. Der Verlauf der Erkrankung ähnelt dem der Rheumatoiden Arthritis bei Erwachsenen, der Zerstörungsprozess der Gelenke setzt jedoch sehr viel früher ein. Da die Symptome in vielen Fällen nicht eindeutig sind, wird die Erkrankung oft zu spät erkannt.
Die kleinen Patienten sind durch schmerzhafte Schwellungen, Ergüsse und Druckempfindlichkeit in ihrer Bewegung eingeschränkt, die kindgerechte Entwicklung ist beeinträchtigt. Wird die Krankheit nicht rechtzeitig erkannt oder ausreichend therapiert, schreitet sie fort. Es kann zu irreversiblen Gelenkschäden kommen, die zum Funktionsverlust und zu körperlichen Behinderungen führen. Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme, Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Depressivität beeinträchtigen die Betroffenen zusätzlich.
Bildunterschrift:
V.l.n.r.: Dr. Stefan Simianer, Wyeth Pharma; Hase Hoppeldoch; Professor Dr. Günther Dannecker, Olgahospital Stuttgart; Professor Dr. Hermann Josef Girschick, Kinderklinik der Universität Würzburg; Grashüpfer Fridolin und Birgit Lievenbrück, Geschäftsführerin der Kinder-Rheumastiftung bei der Auftaktveranstaltung zur Fortbildungsreihe RheumaWissen juvenil