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Ist der Enkel geimpft – wird auch Opa geschützt!

Das Prinzip der Herdenimmunität bei Pneumokokken

(lifePR) (Münster, )
Ein einfacher Pieks der Schutzimpfung gegen Pneumokokken-Bakterien kann die besonders gefährdeten Säuglinge und Kleinkinder1 vor den zum Teil lebensbedrohlichen Krankheiten schützen. Was viele nicht wissen: Hierdurch werden die Geimpften zu "Nicht-Überträgern" und können somit auch bei den Großeltern Infektionen verhindern. Dies ist besonders wichtig, da die über 60jährigen ebenfalls zu den Risikogruppen für Pneumokokken-Infektionen zählen.1 Pneumokokken-Bakterien sind eine der häufigsten Ursachen für Infektionserkrankungen, wie beispielsweise einer bakteriellen Hirnhautentzündung, einer Blutvergiftung oder einer schmerzhaften Mittelohrentzündung im Kindesalter.

Pneumokokken-Bakterien werden wie Erkältungen durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch weitergegeben und besiedeln die Schleimhäute des Nasenrachenraumes. Eine solche Besiedelung kann vollkommen ohne Krankheitssymptome ablaufen. Gelangen die Bakterien in die Blutbahn, kann dies jedoch zu lebensgefährlichen Erkrankungen wie einer Blutvergiftung oder einer Hirnhautentzündung führen. Auch die schmerzhafte Mittelohrentzündung im Kindesalter kann durch Pneumokokken-Bakterien verursacht sein.

Wenn anlässlich einer Impfempfehlung ein großer Teil der Bevölkerung geimpft wird - bei der Pneumokokken-Konjugat-Impfung die besonders gefährdete Gruppe der Säuglinge und Kleinkinder - profitieren zusätzlich auch ungeimpfte Personen. Durch die Impfung der kleinen Kinder werden diese zu "Nicht-Überträgern" und können ältere Geschwisterkinder, aber auch die ebenfalls gefährdeten Eltern und Großeltern, nicht mehr anstecken. Hierbei spricht man von dem Prinzip der Herdenimmunität. Impfen stellt somit eine der wirksamsten Vorsorgemaßnahmen dar, die in der Medizin zur Verfügung stehen. Seit Juli 2006 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) in Deutschland die Pneumokokken-Impfung bei allen Kindern zwischen dem vollendeten zweiten Lebensmonat und dem vollendeten zweiten Lebensjahr.1 Alle Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Schutzimpfung, wenn die Impfserie vor dem vollendeten 24. Lebensmonat begonnen wurde.

Erfolge des Pneumokokken-Impfprogramms
In den USA wurde die Pneumokokken-Impfung als Standardimpfung von unter Zweijährigen bereits im Jahr 2000 eingeführt. Dass das Impfprogramm gegen Pneumokokken in den USA erfolgreich ist, zeigt insbesondere der Rückgang von invasiven, das heißt in den Körper eindringenden, Pneumokokken-Erkrankungen in den USA in unterschiedlichen Altersgruppen.2 Es werden aber auch Kinder und Erwachsene unterschiedlicher Altersgruppen vor schweren Lungenentzündungen, ausgelöst durch Pneumokokken, geschützt, bestätigt eine im Fachmagazin "The Lancet" veröffentlichte Untersuchung3. Die Zahl der Klinikeinweisungen auf Grund einer Lungenentzündung sank bei den unter Zweijährigen um fast 40 Prozent. Die Forscher registrierten einen Gesamtrückgang um 41.000 Fälle im Jahr 2004, verglichen mit den Jahren vor der Einführung der Impfung. Auch bei Erwachsenen traten deutlich seltener Lungenentzündungen auf. Diesen positiven Effekt beschreiben die Forscher mit der sogenannten Herdenimmunität: Die Impfung der Kleinen verringert das Ansteckungsrisiko der Eltern und Großeltern.

Vorsorgeuntersuchungen nutzen
Um den Impfstatus von Kleinkindern zu überprüfen, eignen sich die regulären Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt, auf die jedes Kind in Deutschland Anspruch hat. Der Impfkalender sieht vor, dass bereits ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat mit den Basisimpfungen begonnen werden kann. Zeitgleich zur Impfung mit dem sechsfachen Kombinationsimpfstoff empfiehlt die Ständige Impfkommission in Deutschland die Pneumokokken-Konjugat-Impfung. Einen aktuellen Impfkalender und weitere Informationen zur Pneumokokken-Impfung erhalten Sie im Internet unter www.impftipp.de

1 Robert Koch-Institut, Epidemiologisches Bulletin Nr. 31, 2006
2 Morbidity and Mortality Weekly Report. Center for Disease Control and Prevention. Vol. 54. No. 36
3 Grijalva C G et al. Lancet 2007
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