Die langen Beine von Mama oder dem Urgroßvater wie aus dem Gesicht geschnitten? Wer hat sich nicht schon mal gefragt, welchem Familienmitglied er ähnlich sieht, woher die krumme Nase oder die künstlerische Ader kommt. "Bausteine des Lebens - Genetischen Phänomenen auf der Spur" heißt die neue Sonderausstellung in der Wolfsburger Experimentierlandschaft phæno, die diesen Fragen auf den Grund geht. Vom 5. November 2009 bis zum 6. April 2010 wird hier gezeigt, wie einzigartig jedes Lebewesen ist und Phänomene wie Vererbung, Genetik und Mutation erforscht.
In der neuen Sonderausstellung stehen wieder interaktive Exponate im Mittelpunkt. An 17 Experimentierstationen können die Besucher zum Beispiel ihrer genetischen Einzigartigkeit auf die Spur kommen, herausfinden, welche Augenfarbe die eigenen Kinder oder Enkel haben werden oder entdecken, welche merkwürdigen optischen Auswirkungen genetische Defekte bei Pflanzen haben. Nur durch eine dünne Glasschicht getrennt, kann außerdem das rege Treiben in einem Termitenhügel beobachtet werden.
Wenn die äußerst nagefreudigen Insekten erschreckt werden, scheiden sie Zucker produzierende Mikrobakterien aus, woraus sich sogar Biodiesel herstellen lässt.
Biotechnologie, die Umsetzung von Erkenntnissen aus Biologie und Biochemie, begleitet uns im Alltag stärker als wir glauben:
Seit fast 5.000 Jahren leben wir mit biotechnologischen Produkten wie Brot, Bier und Käse. Wir düngen unsere Beete mit Humus aus dem heimischen Kompost und bekämpfen Entzündungen im eigenen Körper mit Antibiotika.
"Wir wollen unseren Besuchern diese Themen näher bringen - und zwar auf phæno-typische Weise. Das praktische Erleben und Erfahren von Phänomenen ist uns besonders wichtig", erklärt phæno Direktor Dr. Wolfgang Guthardt. Ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Workshops, Vorträgen und Diskussionen in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften Göttingen und der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft ermöglichen den direkten Kontakt mit Wissenschaftlern und bieten tiefer gehende Einblicke ins Thema Biotechnologie. In einem Theaterstück stellt sich zudem der "erste geklonte Mensch" den Fragen der Besucher.
Die Sonderausstellung wird unterstützt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und vom niedersächsischen Wissenschaftsministerium.