Der Philologenverband Baden-Württemberg weist darauf hin, dass Schulbuchautoren, Verlagslektorate und Prüfstellen für die Schulbuchzulassung in den Kultusministerien unter erheblichem Zeitdruck stünden, mit Folgen für die Qualität der Schulbücher. Von bundesweit einheitlichen Schulbüchern hält der Philologenverband hingegen nichts, weil im Ringen um das beste Schulbuch auch Verlage stärker gefordert seien. Der Qualitätsmaßstab dürfe aber bei Konkurrenz der Verlage untereinander im Ringen um Marktanteile nicht vernachlässigt werden. Gerade bei der Herstellung von Schulbüchern sei in puncto Sorgfalt ein besonderer Maßstab anzusetzen. Wenn Mediziner und Eltern klagen, dass Schulbücher zu schwer seien, dann dürfe man das nicht zum Anlass nehmen, Schrift, Bilddarstellungen und Grafiken aus Platzgründen zu klein und unübersichtlich zu gestalten, um den Seitenumfang zu reduzieren. "Dann kann nicht mehr von einem schüler- und kindgerecht aufbereiteten Schulbuch gesprochen werden. Wenn naturwissen-schaftliche und historische Fakten falsch dargestellt werden, dann ist die Kritik an Verlagen und Prüfern berechtigt", so der PhV-Landesvorsitzende Wurster.
Der Philologenverband weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass mit der Einführung der Bildungsstandards 2004, durch das damit verbundene Auslaufen des neunjährigen Gymnasiums sowie durch die an vielen Gymnasien eingeführten G8-Züge alter Prägung auch Schulbuchprobleme verbunden seien. Diese würden von den Lehrern an den Schulen durch ihren pädagogischen Einsatz, durch geeignete Arbeitspapiere und den Einsatz anderer Medien bestmöglich bewältigt.