Aktiv, passiv und physikalisch – so lauten die drei Kategorien einer ausgewogenen naturheilkundlichen Therapie. Bei Muskelverspanunngen im Nacken gibt es bewährte Mittel zur Selbstanwendung, dazu gehören auch verschiedene Heilpflanzen, Naturheilkunde und Hausmittel. Auch Homöopathie sowie der Blick auf die Nahrung kann sich lohnen. Bei schweren Problemen muss natürlich der Spezialist aktiv werden. Bei den Fällen, wo man selbst aktiv werden kann, geht es aber immer auch um eine Änderung der bisherigen Gewohnheiten.
Der Einstieg: Wärme entspannt bei Nackenschmerzen. Das ist recht logisch, denn sie macht die Muskeln weich und dehnbar und ist damit eine hervorragende Vorbereitung für stärkende und mobilisierende Naturheilverfahren. Beliebte Hausmittel sind angewärmte Kirschkern- oder Heublumensäckchen. Damit sind wir auch schon beim ersten Punkt des Therapieschemas von Phase 1 bis 4.
- Phase 1. Bei starken akuten Nackenschmerzen geht es immer um die Muskelentspannung. Länger als zwei Tage soll die Schonung nicht dauern. Hat sich der Nacken stabilisiert, kann man zur zweiten Phase übergehen.
- Phase 2. Beim Fachmann geht es um mobilisierende Behandlung oder deblockierende Verfahren. Selbsthilfe: hier ist Nackengymnastik angesagt.
- Phase 3. Hier sind die Beschwerden schon weniger ausgeprägt, aktivierende Verfahren wie Physiotherapie und kräftigende Gymnastik sind gefragt.
- Phase 4: Schmerzfreiheit gelingt nur, wenn Sie die Ursache im Alltag finden. In der Regel müssen Auslöser wie z.B. Haltung am Arbeitsplatz, seelische Belastungen u.a. betrachtet werden und entspannende Verfahren in den Alltag eingebaut werden.
Einige Anregungen dazu liefert dieser Überblick
Heilpflanzen
Verspannung oder Entzündung? Zugluft oder Verschleiß? Stress oder Unfall? Sind diese Punkte geklärt, dann kann man gezielt auswählen.
Wärmesalben sind oft die erste Wahl: Klassiker sind der Cayennepfeffer, Heilpflanzenöle mit Campher, ätherisches Fichten-, Kiefernnadel- oder Eukalyptusöl, Lärchenterpentin oder Rosmarinöl.
Aspirin-ähnliche Wirkstoffe aus Heilpflanzen wie Pappel- und Weidenrinde helfen bei Entzündungen. Alternativen sind die Teufelskralle oder Weihrauchextrakt. Eine Durchspültherapie mit Heilpflanzentees aus Birke, Brennessel und Goldrute empfiehlt die Naturheilkunde bei rheumatischen Zuständen.
Bei degenerativen Erkrankungen wie der Arthrose helfen Einreibungen mit Beinwell- oder Cayennepfeffer-Salben. Verletzungen der Halswirbelsäule (auch bekannt als „Schleudertrauma“) behandelt man mit Umschlägen oder Einreibungen mit Arnika, Rosskastanie sowie Beinwell.. Bei Stress oder dauerhaft schlechtem Schlaf entkrampfen entspannende Heilpflanzen wie der Baldrian.
Noch ein paar Zahlen: Der Nacken ist der schwächste Teil der Wirbelsäule. So gehören Nackenprobleme nach den Rückenschmerzen zu den häufigsten Beschwerden des Bewegungsapparates und sie sind somit regelmäßig Beratungsthema in den Praxen. Etwa neun bis 22 Prozent der Bevölkerung leidet unter Nackenschmerzen. Im Laufe des Lebens machen etwa 33 Prozent die Bekanntschaft mit dem Symptom, jedoch nur bei fünf bis zehn Prozent entwickeln sich chronische Schmerzen.
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