Dieser Militäreinsatz ist gut für den Schutz der Bevölkerung. Schlecht für den betroffenen Flugkapitän. "Wer als Verkehrspilot einmal zwei Kampjets neben seinem Cockpit sieht weis, dass er jetzt ein grundlegendes Problem hat", sagt Eurofighterpilot Marc Grüne, auch Turbo genannt. Zusammen mit anderen Flugkameraden des Jagdgeschwader 74 liegt seine Verantwortung in der Sicherung des Deutschen Luftraumes und er leitet gleichzeitig die Jagdstaffel Zapata. "Jetpilot zu werden war mein Kindheitstraum und ich habe hart dafür gearbeitet dieses Ziel zu erreichen", sagt Grüne.
Auch im Privatleben widmet sich der charismatische Pilot, der oft mit Hollywoodschauspieler Vin Diesel verwechselt wird, der Luftfahrt. Sein Ziel: Den seit 30 Jahren bestehenden Rekord des Schweizer Kunstflugweltmeisters Eric Müller im Trudeln mit 125 Drehungen (Spins) zu überbieten.
In Fachkreisen gilt dieser Versuch als schwierig und riskant. Dabei wird ein unnatürlicher Flugzustand erzeugt bei dem ein künstlicher Strömungsabriss an einer Tragfläche das Flugzeug zum Absturz zwingt und ein Trudeln um die Hochachse einleitet. Das Luftfahrzeug verliert rasant an Höhe. Alle Wahrnehmungssinne des Piloten geraten durcheinander. Der Orientierungs- und Gleichgewichtssinn im Ohr wird nahezu eliminiert. Während des späteren Ausleitens in die natürliche Fluglage kommt es zu weiteren Sinnesstörungen wie dem „Rapid Eye Movement Effekt“ der Augen (REM) was zusätzliche unangenehme Impulse auslöst. Selbst geübte Piloten leiden meist schon nach wenigen solcher Umdrehungen (Spins) unter Übelkeit und Erbrechen.
Nichts für waghalsige Draufgänger sondern nur für erfahrene Flieger mit Wissen um die Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit und die Grenzen der Technik sowie mit großem Respekt und Demut vor den Gesetzen der Aerodynamik.
Marc Grüne ist prädestiniert für diesen Weltrekordversuch da er beruflich schwierige Flugmanöver gewohnt ist und selbst hohe körperliche Belastungen bis zu 9 G kennt. Zudem verfügt er über eine große Erfahrung als Jetpilot. Als Fluglehrer unterrichtete er auf der Phantom F-4, war Austauschpilot in Frankreich und flog die Mirage. Aktuell dient er auf dem Flugzeugmuster Eurofighter. Verbunden mit dem Weltrekordversuch ist es für Marc Grüne auch eine Herzensangelegenheit krebskranken Kindern und deren Familien zu helfen. Im Rahmen einer Spendenaktion kommen alle Einnahmen anerkannten Einrichtungen wie z.B. dem ELISA e.V. zugute. In der Tat, ein Weltrekord der Herzen!
Am 3. Mai 2012 soll es soweit sein. Austragungsort ist der Flugplatz des Jagdgeschwader 74 bei Neuburg a.d. Donau. Unterstützt wird Marc Grüne von der EADS Tochtergesellschaft Eurofighter/Cassidian und dem Unternehmen PilotsFriend. Das von aktiven Piloten geleitete österreichische Unternehmen nimmt zum ersten Mal an einem solchen Projekt teil und erlangte Bekanntheit durch ein neuartiges Bio-Getränk, das gerade bei hohen physischen Beanspruchungen oder auch bei stressbedingtem Unwohlsein bekömmlich, schnell und natürlich entlastet und zudem den Abwehrkräften dient. "Für die Anforderungen meines Berufes, so Marc Grüne, ein ideales und effektives Erzeugnis, dass fit hält und vor allen Dingen auch frei von künstlichen Substanzen ist."
Obwohl Marc Grüne seinen Weltrekordversuch als Privatperson realisiert und alles über Sponsormittel finanziert wirft seine Aktion auch ein vorbildliches Licht auf die beruflichen Möglichkeiten in der Deutschen Luftwaffe und kann junge Leute anspornen ebenfalls diesen Weg zu wählen.
Autor: Dr. Wilfried Sterzinger, Journalist und Fachredakteur
Weitere Info unter:
www.pilotsfriend.eu