Der Kurs in Jerez, der das letzte Mal 1997 Austragungsort eines Formel 1 Rennens war, ist ein ziemliches Kontrastprogramm zu Valencia. Das ermöglicht den Teams, unterschiedliche Charaktereigenschaften der PZero Pneus zu testen. Die Reifen werden im Rahmen eines Dreijahresvertrags bei 2013 exklusiv an die Formel 1 geliefert.
Pirelli hat alle vier Mischungen der Slicks im Gepäck - supersoft, soft, medium und hart -, außerdem die Intermediates und die Regenreifen. Das trockene Wetter letzte Woche in Valencia hatte zur Folge, dass die Regenreifen kaum genutzt wurden. Aber Pirelli ist gut vorbereitet, sollte es in Jerez nass werden.
Die superweichen Reifen liefern ein Optimum an Leistung - allerdings nur für einen begrenzten Zeitraum. Die weiche Mischung liefert ähnliche Performance, hält aber etwas länger. Die Medium- Reifen bieten eine Balance zwischen Langlebigkeit und Leistung, während die harten Reifen über lange Distanzen rollen können.
Für die Tests in Jerez diese Woche ist die Medium-Mischung weiterentwickelt worden. Dazu wurden die Daten und die Kommentare der Teams und Fahrer genutzt, die während der vergangenen Tests gesammelt wurden. Jedes Auto erhält maximal 30 Reifensets in Jerez. Insgesamt sind für die vier Tests vor der Saison 100 Sets pro Auto vorgesehen.
Paul Hembery, Motorsport Direktor bei Pirelli, erklärte: "Das Feedback aller Fahrer und Teams nach Valencia war sehr gut. Aber wir stehen noch am Anfang und es gibt noch viel zu tun; insbesondere mit all' den neuen Autos. Die vier Tage in Jerez werden den Teams die Möglichkeit geben, sich auf einer Rennstrecke, die neue Charakteristiken hat, mit unseren Reifen vertraut zu machen. So lernen sie neue Aspekte der Performance der Pneus kennen. Wir haben die Slicks mit der Medium-Mischung nicht groß verändert. Aber es dennoch ein kleiner Schritt vorwärts in der Entwicklung unserer PZero Pneus, die - wie wir es schon gesehen haben - die Spannung in der kommenden Saison fördern sollen. Natürlich wurden diese Woche die Nachrichten zur Formel 1 vom Unfall Robert Kubicas in Italien dominiert. Und ich weiß, dass ich für jeden bei Pirelli spreche, wenn ich ihm eine sehr schnelle Genesung wünsche."
Pirelli war das letzte Mal im September 2010 in Jerez. Dort absolvierte das Team einen Teil der 18.000 privat gefahrenen Testkilometer mit Pedro de la Rosa im Toyota TF 109, als das italienische Unternehmen seine Rückkehr in die Formel 1 vorbereitete.
Die Strecke in Jerez bietet einige langsame Kehren, aber auch mittelschnelle und schnelle Kurven. Der Schwerpunkt liegt hier insbesondere bei den hinteren Reifen, die bei sehr stark variierendem Tempo gute Traktion liefern müssen. Obwohl Jerez nicht speziell für Höchstgeschwindigkeit gebaut ist, wird hier jeder Leistungsbereich eines Boliden getestet.
Die Autos fahren Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr. Die aktuellen Wetterprognosen sagen Temperaturen zwischen fünf und 20 Grad voraus.