Der Grund: Internetbanken setzen die klassischen Anbieter zunehmend unter Druck. Im Durchschnitt sind die Baukredite von Online-Anbietern und Baugeldvermittlern einen halben Prozentpunkt günstiger als die Angebote der Retailbanken. 85 Prozent der Entscheider halten daher Margensenkungen in diesem Segment für unvermeidbar, um den Kundenverlust in den Filialen zu stoppen.
Bei Genossenschaftsbanken und Sparkassen wird der Margendruck in der Baufinanzierung deutlich stärker wahrgenommen als bei Privatbanken.
Die Margensenkungen verdeutlichen, dass die Strategie der Genossenschaftsbanken und Sparkassen, ausschließlich auf die eigenen Produkte zu setzen, immer seltener funktioniert. Hingegen erweist sich die selektive Ergänzung des eigenen Angebots durch Baufinanzierungsprodukte auch anderer Anbieter als sinnvolles Erfolgsrezept im Wettbewerb.
Sollten die Geschäftsmodelle nicht angepasst werden, drohen hingegen weitere Verluste. Zukunftsprognosen gehen davon aus, dass der Marktanteil klassischer Filialbanken in der Baufinanzierung von derzeit 70 Prozent binnen weniger Jahre auf 50 Prozent absinken könnte. Immer mehr Filialbanken greifen daher in dieser Lage auf Kooperationsmodelle zurück und arbeiten mit einem Baufinanzierungsvermittler zusammen. Auf diese Weise können die Filialbanken ihr großes Plus - die gute Beratung - mit attraktiven Preisen und einer breiten Produktpalette kombinieren und somit auch im Bereich der Baufinanzierung wieder offensiv im Kampf um den Kunden mitspielen.