Die 3,620 Kilometer lange Rennstrecke in Lexington/Ohio war bisher immer ein gutes Pflaster für den Porsche RS Spyder. 2006 feierten Timo Bernhard
(Dittweiler) und Romain Dumas (Frankreich) den ersten Gesamtsieg für den in Weissach entwickelten und gebauten Sportprototyp. Auch im Vorjahr waren sie nicht zu schlagen und machten mit einem erneuten Gesamtsieg einen großen Schritt in Richtung Titelgewinn. Timo Bernhard und Romain Dumas verbinden mit dem anspruchsvollen Kurs noch weitere gute Erinnerungen: Seit 2004 holten sie in jedem Jahr die Pole Position - erst waren sie mit dem Porsche 911 GT3 RSR die Schnellsten in der Klasse GT2, dann zauberten sie 2006 und 2007 mit dem RS Spyder jeweils die absolute Bestzeit auf den Asphalt.
Romain Dumas fuhr im Vorjahr auch die absolut schnellste Runde des Rennens.
Beim sechsten Saisonrennen der American Le Mans Series, die in Mid-Ohio zusammen mit der in den USA ebenfalls sehr populären IndyCar-Serie gastiert, sind erneut vier RS Spyder am Start. Im Cockpit der Startnummer 6 wechseln sich Sascha Maassen (Aachen) und Patrick Long (USA) ab, während sich die Tabellenführer Timo Bernhard und Romain Dumas den RS Spyder mit der Startnummer 7 teilen. Diese Autos werden vom Team Penske Racing eingesetzt. Das von Porsche unterstützte US-Privatteam Dyson Racing schickt ebenfalls zwei RS Spyder ins Rennen: Chris Dyson (USA) und Guy Smith(Großbritannien) mit der Startnummer 16 sowie Butch Leitzinger (USA) und Marino Franchitti (Großbritannien) mit der 20.
"Ich fahre sehr gerne in Mid-Ohio, das ist eine meiner Lieblingsstrecken", sagt Sascha Maassen. "Es gibt einen sehr schnellen Teil und einen mit vielen Kurven, da geht es links, rechts, hoch und runter - das ist eine richtige Achterbahn." Timo Bernhard kann da nur zustimmen: "Die Strecke ist eine echte Herausforderung, sehr anspruchsvoll. Eine echte Fahrerstrecke, weil es nicht nur auf Mut ankommt, sondern vor allem auf Fahrtechnik." Romain Dumas hat zusammen mit Patrick Long in Mid-Ohio getestet und sieht dem Rennen zuversichtlich entgegen: "Wir haben dort mit dem RS Spyder immer sehr gut ausgesehen. Eigentlich spricht nichts dagegen, dass das in diesem Jahr erneut so sein wird."
Mit starken Leistungen der Fahrer und Teams sicherte sich Porsche in der ersten Saisonhälfte eine gute Ausgangsposition für die erfolgreiche Titelverteidigung. So feierten Timo Bernhard und Romain Dumas beim 12-Stunden-Klassiker von Sebring sowie in Salt Lake City jeweils einen Gesamtsieg noch vor den rund 200 PS stärkeren und vom Leistungsgewicht her deutlich überlegenen Fahrzeugen der Klasse LMP1. In St. Petersburg holten sie für Porsche den Sieg in der Klasse LMP2. Dank dieser Erfolge führt Porsche alle Meisterschaftswertungen seiner Klasse an. "Der Wettbewerb ist noch härter als im letzten Jahr", zieht Porsche-Motorsportchef Hartmut Kristen ein Fazit der ersten Saisonhälfte. "Da darf man nicht den kleinsten Fehler machen, sonst verliert man Punkte, die am Ende vielleicht wichtig sein können. Wir werden uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen."
Auch in der Klasse GT2 für modifizierte Seriensportwagen nehmen Porsche-Piloten als Spitzenreiter die zweite Saisonhälfte in Angriff:
Titelverteidiger Jörg Bergmeister (Langenfeld) gewann zusammen mit Wolf Henzler (Nürtingen) im 911 GT3 RSR von Flying Lizard Motorsports in dieser Saison schon in Sebring, Salt Lake City und am vergangenen Wochenende auch in Lime Rock. Mit guten Siegchancen gehen auch ihre Teamkollegen Johannes van Overbeek (USA) und Patrick Pilet (Frankreich) sowie Dirk Werner(Berlin) und Richard Westbrook (Großbritannien) im 911 GT3 RSR von Farnbacher Loles Racing ins Rennen. Seit dem Rennen in Lime Rock sind diese 911 GT3 RSR mit dem neuen Vierliter-Motor ausgerüstet, der sich durch eine verbesserte Fahrbarkeit auszeichnet.
Das Rennen in Mid-Ohio startet am Samstag, 19. Juli 2008, um 15.30 Uhr Ortszeit (21.30 Uhr MESZ) und geht über 2:45 Stunden.
Daten und Fakten
Das ist die American Le Mans Series
Die 1999 ins Leben gerufene American Le Mans Series (ALMS) bietet den Fans spannenden Sportwagensport. Das Reglement basiert auf dem Regelwerk der 24 Stunden von Le Mans. In dieser Saison werden zwölf Rennen in den USA und Kanada gefahren. Die traditionellen Höhepunkte sind die 12 Stunden von Sebring und das 1000-Meilen-Rennen "Petit Le Mans" in Road Atlanta. Die meisten Rennen dauern 2:45 Stunden. Die ALMS ist das amerikanische Gegenstück zur in Europa beheimateten Le Mans Series (LMS).
Das Starterfeld bilden zwei unterschiedliche Sportfahrzeug-Kategorien:
Sportprototypen und Seriensportwagen. Sie sind in vier Klassen eingeteilt:
Klasse LMP1: Sportprototypen mit bis zu 750 PS und einem Mindestgewicht von 925 Kilogramm (in der LMS: 750 PS/900 Kilogramm). Leistungsgewicht: rund 1,2 kg/PS.
Klasse LMP2: Sportprototypen mit rund 475 PS (bei Saugmotoren) und 800 Kilogramm Mindestgewicht (in der LMS: 475 PS/825 Kilogramm).
Leistungsgewicht: rund 1,7 kg/PS. In dieser Klasse startet der Porsche RS Spyder.
Klasse GT1: Stark modifizierte Seriensportwagen mit bis zu 650 PS und einem hohen Mindestgewicht von 1.125 - 1.325 Kilogramm (in der LMS: 650 PS/1.125 - 1.325 Kilogramm).
Klasse GT2: Leicht modifizierte Seriensportwagen mit 450 bis 470 PS und einem Mindestgewicht von 1.125 - 1.325 Kilogramm (in der LMS: 450 bis 470 PS/1.125 - 1.325 Kilogramm). In dieser Klasse ist der Porsche 911 GT3 RSR am Start.
Alle Rennwagen starten gleichzeitig, werden aber nach Klassen getrennt gewertet. Dieses System sorgt für abwechslungsreiche und spannende Rennen mit vielen Überholmanövern. Punkte gibt es nur für die Platzierung in der jeweiligen Klasse. Meistertitel werden in den Klassen LMP1 und LMP2 für Fahrer, Chassis- und Motorenhersteller, Teams und Reifenlieferanten vergeben, in den Klassen GT1 und GT2 für Fahrer, Automobilhersteller und Teams. Porsche gewann mit dem RS Spyder sowohl 2006 als auch 2007 die Meistertitel für Fahrer (Sascha Maassen/Lucas Luhr bzw. Timo Bernhard/Romain Dumas) sowie für Hersteller Chassis, Hersteller Motor und Team (Penske Racing).