"Silverstone ist ein Highlight im Rennkalender und eine echte Mut-Strecke", sagt Jan Seyffarth (Querfurt), der aktuelle Meisterschafts-Zweite. Schließlich zähle die 5,1 Kilometer lange Grand Prix-Strecke zu den schnellsten und schwierigsten und zwar für Fahrer und Ingenieure. Drei Sektoren mit jeweils völlig unterschiedlicher Streckencharakteristik machen das Setup eines Rennautos schwierig. Der beste Kompromiss zwischen schnellen und langsamen Sektoren ist entscheidend für den Platz in der Startaufstellung. "Im ersten Abschnitt heißt es Vollgas geben. Hier kommt es nur auf die Geschwindigkeit an", erklärt der 21-jährige Seyffarth. Schlüsselstellen sind die superschnellen Kurven Copse und Becketts. Am Ende der langen Geraden Hangar Straight erreichen die 420 PS starken Porsche 911 GT3 Cup Spitzengeschwindigkeiten von rund 250 km/h. Seyffarth: "Danach folgt ein langsamerer Sektor. Im letzten Dritttel sind dann nochmals fahrerische Qualitäten gefragt." Grundsätzlich werde das Fahrwerk für den Flughafenkurs sehr hart abgestimmt, was die Reifen stark beansprucht. "Wer am Anfang zu schnell unterwegs ist, muss daher gegen Ende des Rennens mit abbauenden Pneus kämpfen", so der Fahrer des Teams Konrad Motorsport.
Im vergangenen Jahr kam Nicolas Armindo (Frankreich, tolimit Motorsport), der zuletzt beim Rennen in Magny-Cours auf der Pole-Position stand, am besten mit der britischen Herausforderung zurecht. Er holte die Bestzeit im Qualifikationstraining, war im Rennen ebenfalls nicht zu schlagen und feierte mit einem souveränen Start-Ziel-Sieg zugleich seinen ersten Erfolg im schnellsten internationalen Markenpokal der Welt.
2008 sorgt schon allein die enorme Leistungsdichte für viel Spannung. Ganz besonders hart umkämpft ist das Qualifikationstraining: Mit Ausnahme des Wertungslaufs im Fürstentum Monaco lagen bisher bei jedem Rennen stets mehr als 15 Piloten innerhalb von nur einer Sekunde. Zuletzt beim Rennen in Frankreich trennten die ersten zwölf Fahrer lediglich drei Zehntelsekunden voneinander.
Angeführt wird die Meisterschaftswertung im Porsche-Mobil1-Supercup derzeit von Jeroen Bleekemolen, der als einziger bisher zwei Laufsiege - in Monaco und Magny-Cours - holte und 96 Punkte auf seinem Konto verbucht. Mit zwölf Zählern Rückstand folgt Jan Seyffarth, der Gewinner von Barcelona, auf dem zweiten Platz. Dritter ist Chris Mamerow (Waltrop, Damac Kadach Racing Team), der mit 68 Punkten nur einen Punkt vor Uwe Alzen (Betzdorf, SPS Performance - PZ Aschaffenburg) liegt. Der amtierende Vizemeister Damien Faulkner (Irland, SAS Lechner Racing) rangiert mit 64 Zählern auf Rang fünf.
René Rast (Steyerberg, VELTINS MRS Racing) wird an dem Wertungslauf in Großbritannien nicht teilnehmen. Er wurde von den Sportkommissaren von dem Rennen ausgeschlossen. Rast hatte in Magny-Cours durch eine Kollision den Kühler seines Wagens beschädigt, fuhr wider der Signale der Streckenposten zurück in die Box und verschmutzte so die Strecke.
Die Fernsehsender "Premiere" und "Eurosport" übertragen das Rennen in Silverstone am Sonntag (6. Juli) live ab 11.40 Uhr. Zusätzlich bringt "Eurosport" am Sonntagabend eine Zusammenfassung in der Sendung "Motorsports Weekend".
Fahrerwertung nach sechs von zwölf Läufen:1. Jeroen Bleekemolen (Niederlande), 96 Punkte 2. Jan Seyffarth (Querfurt), 84 Punkte 3. Chris Mamerow (Waltrop), 68 Punkte 4. Uwe Alzen (Betzdorf), 67 Punkte 5. Damien Faulkner (Irland), 64 Punkte