Nach den Tagessiegen bei der zweiten und fünften Etappe konnten sie auch die sechste Prüfung in der Nähe der sibirischen Hauptstadt Novosibirsk in ihrem 385 PS starken Porsche Cayenne S Transsyberia für sich entscheiden.
Mit einem Vorsprung von 4:14 Minuten verwiesen sie Christian Lavieille und Francois Borsotto klar auf den zweiten Platz und rückten damit auf Rang fünf der Gesamtwertung nach vorne. Position drei ging an das Team Russia 1 mit Denis Levyatov und Sergey Talantsev. Die 78 Kilometer lange Wertungsprüfung führte größtenteils über Feldwege. Schnelle Teilstücke wechselten sich mit engen und welligen Kurvenkombinationen ab. Stellenweise erschwerte hohes Gras auf den Wegen die Navigation erheblich. Die dreizehn schnellsten Tageszeiten gingen an Porsche Cayenne-Teams.
Armin Schwarz machte sich mit seinem dritten Etappensieg selbst das schönste Geschenk zu seinem 45. Geburtstag: "Das war wieder eine tolle Prüfung. Wir sind kein zu hohes Risiko eingegangen und haben es ruhig angehen lassen. Die schnellen Passagen haben trotzdem Spaß gemacht. Der Cayenne ist problemlos über die Strecke gekommen. Nach der Halbzeit bin ich nun guter Dinge für den Rest der Transsyberia Rallye. Ich freue mich schon auf die nächsten Tage in der Mongolei."
Auch die Zweitplatzierten der sechsten Etappe waren zufrieden. Christian Lavieille: "Francois hat sehr gut navigiert. Nach den ersten 20 Kilometern lagen wir bereits an der Spitze des Feldes. Jedoch haben wir auch heute zurückgesteckt und sind nicht voll auf Angriff gefahren. Denn an einigen Stellen hatte die Prüfung sehr böse Bodenwellen. Wir wollten vor allem den Wagen heil durch den Tag bringen. Das ist uns gelungen."
In der Gesamtwertung haben Said al Hajri und Tim Trenker vom Team Middle East mit der viertschnellsten Tageszeit die Führung übernommen. Das Team France folgt in einem Abstand von 1:36 Minuten. Lars Kern und Daniel van Kan vom Team Germany 3 sind mit 8:26 Minuten Rückstand Dritte. Auf den ersten acht Plätzen liegen derzeit Fahrer eines Porsche Cayenne S Transsyberia. Ausgeschieden ist hingegen das Team Italy. Antonio Tognana und Carlo Cassina fuhren bei der wohl härtesten Marathonrallye für seriennahe Offroad-Fahrzeuge zu schnell über eine Bodenwelle. Im Anschluss klagte Tognana über Rückenschmerzen. Der Italiener wurde im Krankenhaus in Novosibirsk erstversorgt und wird mit dem Verdacht auf eine Wirbelverletzung per Flugzeug nach Hause transportiert.
Weitere Stimmen der Porsche-Piloten:
Dave Morley: "Als wir bereits im Countdown zum Start waren, ging der Rettungswagen auf die Strecke. Wir mussten dann noch einige Zeit warten, bis es losging. Zuerst dachten wir, dass die Etappe abgesagt wird. Das geschah jedoch nicht. Wie schon die Tage zuvor sind wir sehr konservativ gefahren. Um ehrlich zu sein, lassen wir es fast täglich langsamer angehen.
Aus diesem Grund gab es auch heute keine Überraschungen in Form von Löchern oder Bodenwellen. Das größte Problem war erneut die staubige Strecke. Ein derart dichter Staub ist schlicht gefährlich. Man sieht einfach nichts."
Pau Soler: "Die Wertungsprüfung war sehr knifflig. Wir haben uns sehr schwer getan, den richtigen Weg zu finden. Das hohe Gras und der staubige Boden waren nicht sehr hilfreich. Als wir auf die Strecke gingen, gab es schon viele Fahrspuren. Das hat uns verwirrt. Nach dem ersten Wegpunkt lief es jedoch sehr gut für uns. Der Porsche hat wieder perfekt funktioniert.
Die kleineren Probleme, die wir hatten, waren alle beseitigt. Die Mechaniker haben einen tollen Job gemacht."
Pedro Gameiro: "Heute haben wir einen hohen Preis dafür bezahlt, dass wir als Führende des Gesamtklassements als Erste auf die Strecke geschickt wurden. Das Navigieren durch das hohe Gras war unglaublich schwierig.
Letztlich sind wir angekommen. Diesen Tag müssen wir einfach abhaken und vergessen."
Carles Celma: "Die heutige Prüfung hat Spaß gemacht. Aber am Ende war ich einfach müde, da die schnellen Abschnitte besonders viel Konzentration erfordern. Zudem war das Navigieren nicht immer einfach. Das hohe Gras und der Staub haben sicherlich viel dazu beigetragen. Man musste wirklich aufpassen, um keinen Fehler zu machen. Da uns noch einige sehr lange Prüfungen bevorstehen, haben wir das Fahrzeug geschont und nicht überholt.
Das war heute so gut wie unmöglich. Nun, wir haben unser Bestes getan, um gut ins Ziel zu kommen. Ich denke, das ist uns gelungen."
Die siebte von insgesamt 14 Etappen führt am 17. Juli von der sibirischen Hauptstadt Novosibirsk in das erste Camp in Kosh Agash. Die Wertungsprüfung der siebten Etappe wurde abgesagt, weil aufgrund des Unfalls des Team Italy nur ein Rettungsfahrzeug zur Verfügung steht. Die Transsyberia Rallye wurde am 11. Juli auf dem Roten Platz in Moskau gestartet und endet am 25. Juli nach insgesamt über 7.000 Kilometern in der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator.
Gesamtwertung Transsyberia Rallye 2008 nach der 6. von 14 Etappen
1. Al Hajri/Trenker Team Middle East Porsche 4:15.19 Std.
2. Lavieille/Borsotto Team France Porsche 0:01.36 Std. zurück
3. Kern/van Kan Team Germany 3 Porsche 0:08.26
4. Gameiro/Figueiredo Team Portugal Porsche 0:24.46 5. Schwarz/Schulz Team Germany 1 Porsche 0:26.35
6. Levyatov/Talantsev Team Russia 1 Porsche 1:08.32 7. Pfeil-Schneider/Steuer Colombian Arrow Porsche 1:40.16
8. Abdulla/Lutteri Team Quatar Porsche 1:55.49 9. Millen/Godby Team USA Porsche 2:17.50 10. Baier/Steinbring Teambuctou Toyota 2:19.54