Riadh Guerfali (Bloggername: Astrubal), einer der Gründer des Blogs, wird den Preis heute Abend in Paris entgegennehmen. Die Auszeichnung wird jährlich von ROG im Rahmen des "Welttags gegen Internetzensur" am 12. März vergeben. Der Tag wurde von ROG initiiert, um auf das weltweit große Ausmaß der Internetzensur aufmerksam zu machen. Die Auszeichnung ist mit 2.500 Euro dotiert.
Der international besetzten Jury zufolge steht "Nawaat" stellvertretend für die Schlüsselfunktion, die viele Blogger und engagierte Internetnutzer im Kampf für das Recht auf Informationsverbreitung und -beschaffung im Netz innehaben. Vor dem Hintergrund der Ereignisse in der arabischen Welt komme der diesjährigen Preisverleihung eine besondere Bedeutung zu, so der Präsident von ROG, Dominique Gerbaud. Geschätzt seien heute mindestens 1,6 Milliarden Menschen online. Das Internet gebe ihnen die Möglichkeit, ihre Ideen frei zu veröffentlichen. "Wie wir heute im Nahen Osten und Nordafrika sehen, bedeuten mehr Informationen mehr Auswahlmöglichkeiten, mehr Freiheit und letztendlich mehr Macht für das Individuum", erklärte Gerbaud. Der ROG-Generalsekretär Jean-François Julliard erinnert allerdings auch daran, dass die Freiheit des Internets unaufhörlich angegriffen wird. "Repressive Regime entwickeln beständig neue Methoden - online und offline -, die Meinungsfreiheit massiv einzuschränken."
Für den "Netizen-Preis" waren neben "Nawaat" fünf weitere Cyberaktivisten und Online-Journalisten für ihr Engagement für das Recht auf freie Rede im Internet nominiert: darunter unter anderem die belarussische Journalistin und Herausgeberin der unabhängigen Nachrichtenseite "Charter 97", Natalia Radsin, sowie der vietnamesisch-französische Blogger Pham Minh Hoang, der in seinem Blog unter anderem über den umstrittenen Abbau von Bauxit im zentralen vietnamesischen Hochland durch chinesische Firmen berichtete und seit August 2010 in Haft ist.
Informationen über die weiteren Nominierten finden Sie hier.
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