Vor allem die 39 Millimeter großen 3-Rubel-Gedenkmünzen aus Sterlingsilber (925/1000) erfreuen sich in ihrem Heimatland einer sehr großen Nachfrage und sind bei den ausgebenden russischen Bankfilialen teilweise bereits vergriffen. Entsprechend hoch dürfte auch das Interesse der internationalen Märkte sein, die den Rest der ursprünglichen 35.000er-Auflagen unter sich teilen müssen. Neben dem Edelmetallwert (Gewicht je 1 Unze) ist ein weiterer Grund für den großen Zuspruch sicherlich die ansprechende Motivgestaltung der Olympia-Gedenkmünzen. Gemeinsames Gestaltungsmerkmal ist jeweils die dynamische Abbildung eines Athleten bzw. einer Sportlerin kombiniert mit typischen, einheimischen Wildpflanzen der Gegend um Sotchi, die auf den Gendenkmünzen naturgetreu koloriert dargestellt werden. Beim Alpinski-Motiv ist es beispielsweise eine weißblühende Magnolie, das graziöse Eiskunstlauf-Motiv ziert ein Woronow-Schneeglöckchen. Weitere Motive sind die Disziplinen Biathlon (Pitsuanda-Kiefer) und Eishockey (Korkeiche).
Den goldenen Höhepunkt der ersten Serie des russischen Olympia-Münzenprogramms Sotschi 2014 markiert eine große Goldmünze mit 1000 Rubel Nennwert. Was dabei die Herzen der Sammler und Anleger höher schlagen lassen dürfte: Die Gedenkmünze misst 50 Millimeter im Durchmesser, besteht aus reinem 999er-Gold und bringt ganze fünf Unzen Gewicht auf die Goldwaage. Eine prächtige allegorische Darstellung der antiken Göttin Flora ist das Motiv des Goldstücks. Auf dem spiegelnden Münzgrund der rechten Hälfte dreht eine anmutige Eiskunstläuferin ihre kunstvollen Pirouetten. Für manchen erschwinglicher sind sicherlich die zwei kleineren Goldmünzen der Serie zu jeweils einer Viertelunze (7,78 Gramm). Sie würdigen den Curlingsport und das Bobfahren in historischen Darstellungen und erinnern damit an die olympische Premiere der beiden Sportarten 1924 in Chamonix.
Mit 100 Millimetern im Durchmesser überragt der ebenfalls gerade erschienene Silbergigant der Serie mit einem Kilogramm Gewicht die anderen Ausgaben zu den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi zumindest der Größe nach. Die 100-Rubel-Münze steht unter dem Motto "Russischer Winter" und stellt in einer schön verzierten Collage winterliche Volkssportarten vor. Dargestellt sind das Schlittenfahren im Kreisel, das einfache Eishockey-Spiel mit einer Kugel statt des modernen Pucks und das Eisangeln, welches sich in Russland besonderer Beliebtheit erfreut. Der silberne Olympia-Münzgigant ist auf nur 1200 Exemplare weltweit limitiert.
Allen Ausgaben gemeinsam ist eine numismatische Besonderheit auf der Wappenseite. Denn die Olympiamünzen tragen anstelle des üblichen Doppelkopfadlers (Emblem der Russischen Zentralbank) erstmals das offizielle Staatswappen der Russischen Föderation. Anlässlich der ersten Olympischen Winterspiele auf russischem Boden hat sich Russlands Regierung nun für dessen Einführung auf den offiziellen Münzen entschieden. Es unterscheidet sich vor allem dadurch, dass der Doppeladler hier die Krone des russischen Kaiserreichs trägt sowie in seinen Klauen Reichszepter und -apfel hält. Darüber hinaus fällt der Brustschild ins Auge, welcher den Heiligen Georg zu Pferde im Kampf mit dem Drachen zeigt - ein Symbol für den Sieg des Guten über das Böse. Zum ersten Mal seit 1917 tragen russische Münzen damit wieder die Insignien des Zarenreichs.
Sportfreunde und Münzensammler haben bei dieser Vielfalt die Qual der Wahl. Doch egal, ob sie sich für große oder kleine Münzen, für Silber oder Gold entscheiden - sie haben den Vorteil, von Anfang an dabei zu sein. Wenn dann am 7. Februar 2014 die olympische Flamme zu Ehren der 22. Olympischen Winterspiele in Sotschi feierlich entzündet wird, haben sie bereits ein Stück Sportgeschichte zuhause in der Münzenkassette.