Der Cholesterinspiegel wird heute nicht mehr als Gesamtwert, sondern differenziert betrachtet: Dauerhaft hohe Konzentrationen von LDL-Cholesterin gefährden die Gesundheit, während HDL-Cholesterin sie positiv beeinflusst.
Gelingt es nicht, langfristig erhöhte LDL-Cholesterinwerte durch eine fett- und cholesterinarme Ernährung (zumal Ersetzung von Lebensmitteln mit gesättigten Fettsäuren durch Lebensmittel mit ungesättigten Fettsäuren) sowie gesteigerte körperliche Aktivitäten zu normalisieren, îst eine medikamentöse Behandlung mit so genannten Cholesterinsenkern angezeigt. Zu diesen Präparaten gehören die häufig eingesetzten Arzneimittel mit dem Wirkstoff Simvastatin. Simvastatin hemmt das Enzym HMG-CoA-Reduktase, das an der Produktion von LDL-Cholesterin in der Leber beteiligt ist. Unter der Einwirkung dieser Substanz decken die Leberzellen ihren Cholesterinbedarf durch LDL-Aufnahme aus dem Blut. Simvastatin kann den Blutspiegel des LDL-Cholesterins um mehr als 45 Prozent verringern.
Zudem erhöht der Wirkstoff den HDL-Wert. Die Folge: Das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall sinkt. Weitere Einsatzgebiete von Simvastatin sind die Behandlung der Hyperlipidämie (erblich bedingte Erhöhung des Blutfettgehaltes) und die Herzinfarktprophylaxe bei Risikopatienten wie zum Beispiel Diabetikern.
Simvastatin kam 1990 auf den deutschen Markt. Das Gesamtumsatzvolumen der Medikamente mit diesem Wirkstoff liegt derzeit nach Angaben des unabhängigen Marktforschungsinstituts INSIGHT Health bei 177,5 Mio. Euro. Dabei beträgt der Marktanteil der preiswerten Generika 98 Prozent.