Eigentlich ist Schwester Anna Seelenbinder (Mariele Millowitsch) in der evangelischen Diakonissenanstalt in Oberfranken unverzichtbar: Mit ihrer klugen und energischen Art kümmert sie sich um die Nöte und Sorgen ihrer Mitmenschen. Oberin Gundula Schwertfeger (Karin Neuhäuser) erwartet von ihr allerdings auch die Einhaltung ihres feierlichen Versprechens – Gehorsam, Demut und Werke der Barmherzigkeit. Doch mit Gehorsam und Demut hapert es bei Schwester Anna: Immer wieder löst sie Probleme auf ihre impulsive und unkonventionelle Art. Da reißt der Oberin der Geduldsfaden und sie ordnet an, dass Anna sich künftig nur noch um die finanziellen Interessen der Diakonie kümmern soll – im Außendienst. In ihrem ersten Auftrag soll Anna das Wirtshaus "Zum weißblauen Engel" bei München verkaufen, das der Diakonie vererbt wurde. Dass es sich bei dem gemütlichen Wirtshaus tatsächlich um ein Freudenhaus handelt, verschlägt Schwester Anna zunächst die Sprache. Als sie jedoch mehr von den menschlichen Schicksalen erfährt, wandelt sich ihre Haltung: Denn der Wirt Kristos (Martin Feifel), drei angeschlagene "Engel" und einige Dorfbewohner (Petra Berndt, Ilse Neubauer u. a.) trotzen mit letzter Kraft den Abrissplänen des Baulöwen Breitmoser (Andreas Giebel), der auf dem Gebiet einen Freizeitpark errichten will. Diese Situation weckt natürlich Annas Kämpfernatur. Ihr spektakulärer Einsatz gegen Breitmosers Planierraupen sorgt für Schlagzeilen, was prompt die erzürnte Oberin auf den Plan ruft. Hilfe bekommt Anna vom katholischen Prälaten Schwanthaler (Harald Krassnitzer) vom Erzbischöflichen Ordinariat, den sie bereits aus Studienzeiten kennt und der tief in ihrer Schuld steht…
"Der weißblaue Engel: Anna und das sündige Dorf" (AT) ist eine Produktion der Arbor TV-Filmproduktion (Produzent: Dr. Holger Schulz) in Koproduktion mit Bavaria Fernsehproduktion (Produzent: Dr. Matthias Esche) im Auftrag der ARD Degeto für Das Erste. Das Drehbuch wurde von Stephan Reichenberger (Bavaria Film) und Cornelia Willinger verfasst. Regie führt Stephan Meyer, die Redaktion liegt bei Stefan Kruppa (ARD Degeto).