Obwohl der Weltmarktanteil der deutschen Werften nur bei etwas über drei Prozent liegt, belegen die deutschen Zulieferer im internationalen Schiffbau eine Spitzenposition. Sie übernehmen dabei auch immer mehr Entwicklungsverantwortung. Grundlage für eine erfolgreiche, globale Zusammenarbeit von Werften und Zulieferern ist deshalb eine effiziente Kommunikation in den schiffstechnischen Entwicklungsnetzen, wie Prof. Dr.-Ing. Robert Bronsart vom Center of Marine Information Systems der Universität Rostock in seiner Keynote betonte. Das erfordere eine gemeinsame Plattform für die Bereitstellung von Produkt- und Prozessinformationen und mehr Prozesstransparenz.
Erschwert wird der Informationsaustausch im Schiffbau dadurch, dass die IT-Landschaften bedingt durch die vielfältigen Aufgaben in Schiffskonzeption, Stahlbau, Rohrkonstruktion, Maschinenbau sowie Einrichtung und Ausrüstung sehr heterogen sind. Referenten der zu ThyssenKrupp Marine Systems gehörenden Werften Nordseewerke und HDW erläuterten den Anwesenden, warum insbesondere für die Gestaltung der Rumpfflächen und für den Stahlbau spezielle CAD-Systeme eingesetzt werden, die mit den gängigen CAD-Anwendungen in Maschinenbau oder Einrichtung und Ausrüstung integriert werden müssen.
PROSTEP unterstützt Kunden im Schiffbau bei der Systemintegration und Datenkommunikation durch eine breite Palette von Dienstleistungen, angefangen von der austauschgerechten Modellerstellung über die Datenkonvertierung bis zur Programmierung von Schnittstellen und Zusatz-Applikationen. Außerdem stellte ihnen das Beratungs- und Lösungshaus in Rostock die webbasierte Collaboration-Plattform OpenDXM® GlobalX vor, die den schnellen, sicheren und automatisierten Austausch von Massendaten über das Internet ermöglicht. Für die dokumentenbasierte Kommunikation empfiehlt sich der Einsatz der neuen Adobe Acrobat Extended Version, mit der sich 2D- und 3D-Daten in intelligenten PDF-Dokumenten zusammenführen und kontrolliert austauschen lassen. Die Adobe-Lösung eröffnet zugleich neue Möglichkeiten für die rechnergestützte Prüfung und Freigabe der digitalen Unterlagen durch die Klassifikationsgesellschaften, wie ein Vertreter des Germanischen Lloyd den Teilnehmern erläuterte.
Aufgrund des Erfolgs der diesjährigen Veranstaltung wird PROSTEP auch im nächsten Jahr wieder ein Schiffbau-Fachforum veranstalten, wie Dr. Matthias Grau ankündigte. Veranstaltungsort und genauer Termin werden noch bekannt gegeben.