Die PROUT AT WORK-Foundation lässt die Korken knallen: Im prunkvollen Atrium von Microsoft Deutschland in Berlin feierte die Stiftung ihren 10. Geburtstag. Mit dabei waren rund 200 Gäst_innen aus Wirtschaft, Politik und Medien, darunter auch Nyke Slawik, Mitglied des Deutschen Bundestages, Drag Queen, Aktivistin und Moderatorin Barbie Breakout, Dr. Rolf Schmachtenberg, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie Alfonso Pantisano, Ansprechperson der Landesregierung Berlin für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt.
10 Jahre Engagement für Vielfalt und Chancengleichheit am Arbeitsplatz
Am 4. Dezember 2013 wurde die Gründung der PROUT AT WORK-Foundation von der Regierung von Oberbayern offiziell genehmigt. Die beiden Vorstände Albert Kehrer und Jean-Luc Vey arbeiteten bereits davor ehrenamtlich mit Unternehmen zusammen, um Vielfalt und Chancengleichheit im Arbeitsumfeld zu fördern. Mit Gründung der Stiftung hatten sie nun die Gelegenheit, ihrer ehrenamtlichen Arbeit einen Namen und eine Rechtsform zu geben und weiter zu wachsen. Heute ist die PROUT AT WORK-Foundation die einzige Stiftung in ganz Deutschland, die sich für queere Vielfalt und Chancengleichheit am Arbeitsplatz einsetzt.
Im Laufe dieser zehn Jahre hat die PROUT AT WORK-Foundation rund 500 Veranstaltungen organisiert und durchgeführt, über 10.000 Menschen in Awareness Sessions geschult und circa 2,2 Millionen Euro in ihre Mission für mehr queere Chancengleichheit investiert. Aktuell arbeitet die PROUT AT WORK-Foundation mit 75 Unternehmen, sogenannte PROUT EMPLOYER, zusammen, darunter zahlreiche DAX 40-Unternehmen.
„Wir bedanken uns bei allen Unterstützer_innen, die uns dabei helfen, das Thema queere Chancengleichheit voranzubringen und die Arbeitswelt offener und inklusiver zu gestalten“, so Jean-Luc Vey, Vorstand der PROUT AT WORK-Foundation. „In den letzten 10 Jahren haben wir einiges erreicht, doch die aktuellen politischen Entwicklungen zeigen, dass wir auch in den nächsten zehn Jahren umso lauter und sichtbarer für die Rechte queerer Menschen kämpfen müssen – sowohl in der Gesellschaft als auch am Arbeitsplatz.“
Prominente Gäst_innen gratulieren
Zu Beginn der Veranstaltung begrüßten Moderatorin Barbie Breakout, Nyke Slawik und die beiden Vorstände der PROUT AT WORK-Foundation die anwesenden Gäst_innen. Nyke Slawik, Mitglied des Deutschen Bundestages und eine der ersten trans* Frauen im Deutschen Bundestag, lobte in ihrer Rede die PROUT AT WORK-Foundation für ihren Einsatz für das Selbstbestimmungsgesetz, das kürzlich im Bundestag verabschiedet wurde, als auch gegen die Diskriminierung bei der Blutspende von schwulen bzw. bisexuellen Männern sowie trans* Personen. Zudem betonte Slawik, wie wichtig der Einsatz der PROUT AT WORK-Foundation für mehr Vielfalt im Unternehmen ist.
Auch Barbie Breakout teilte private Einblicke und erzählte von ihrer „(PR)OUT AT WORK“-Geschichte. Sie arbeitet seit über 20 Jahren als Hair- und Makeup-Artist und musste sich in diesem Beruf nie outen: „Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass es von Vorteil ist, als männlich gelesene Person in meinem Job queer zu sein.“ Trotzdem hat Barbie in ihrem Job auch Diskriminierung erfahren und entscheidet von Tag zu Tag, wie sichtbar queer sie sich im (Arbeits-)Alltag zeigt: „An manchen Tagen entscheide ich morgens beim Anziehen, heute sichtbar sein zu wollen, auch für die anderen jungen Queers, die mir vielleicht heute begegnen werden und die sich noch nicht trauen, sichtbar zu sein. An anderen Tagen habe ich nicht das Rüstzeug dazu und versuche, so unauffällig wie möglich durch meinen Tag zu kommen, möglichst wenig Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen und so keine Angriffsfläche zu bieten.“
Auch PROUT AT WORK-Vorstand Albert Kehrer prangert in seiner Rede aktuelle politische Entwicklungen an: „Neben all der Euphorie und dem Feiern unseres Erfolges passiert da draußen leider noch etwas anderes. Alles, was „woke“ ist, wird beschimpft, ja sogar an vielen Stellen bekämpft. Doch was ist schlecht daran, Ungleichheiten abzubauen? Ich bin fest davon überzeugt, dass das, was PROUT AT WORK leistet, einen Mehrwert für uns alle bringt. Vielfalt ist nichts, wo wir jemandem etwas wegnehmen, sondern wir stellen nur einen weiteren Stuhl an einen großen Tisch.“
Für die Zukunft wünschen sich die Vorstände Albert Kehrer und Jean-Luc Vey mehr Sichtbarkeit für queere Mitarbeiter_innen und Netzwerke, mehr Kommunikation zu queeren Themen mit queeren Menschen und mehr Engagement für queere Chancengleichheit im Unternehmen – auch von Seiten der Politik.
Bildmaterial von der Veranstaltung können Sie sich hier herunterladen (Copyright: Ralf Rühmeier).