Vorgetäuschte Harmonie
Vor allem in den 60er Jahren hat sich Marcks einen Namen als Zeichnerin gemacht. Als einzige weibliche Karikaturistin in Deutschland. Sie veröffentlichte ihre Arbeiten in den großen deutschen Zeitschriften wie der Süddeutschen Zeitung, Die Zeit, der Titanic, dem Spiegel oder auch in Brigitte. Eine thematische Begrenzung kennt die Künstlerin nicht. Die Palette reicht von Rüstungs- und Atompolitik, Menschenrechten, Innen- und Außenpolitik über Natur-, Arten- und Umweltschutz bis zu Jugend, Frauen, Emanzipation und Mann- Frau- sowie Mutter-Kind-Beziehungen. Geistreich, aber ohne erhobenen Zeigefinger. Ihre Zeichnungen täuschen den Betrachter zunächst. Ein feiner Strich, Tusche oder auch Buntstifte lassen die Werke voller Harmonie und Idylle wirken. Erst bei genauem Hinsehen ist Marie Marcks' kritische Position und distanzierte Haltung zu entdecken. Das positive Menschenbild und der Humor tragen dazu bei, dass auch radikale Positionen der Zeichnerin nicht verurteilend wirken.
Marie, es brennt!
Die Ausstellung im caricatura Museum in Frankfurt zeigt über 300 Blätter aus dem Lebenswerk von Marie Marcks. Ohne thematische Begrenzung. Besonderes Schmankerl: Der gesamte erste Teil von Marie Marcks' gezeichneter Autobiographie "Marie, es brennt!", die 1984 im Frauenbuchverlag erstmals erschien. Bis zum bis 21. Oktober 2012 ist die Ausstellung noch zu sehen.