Die drei wichtigsten Ergebnisse der Studie
1. Selbstständigkeit beschert gutes Einkommen, Arbeitszufriedenheit und Flexibilität
Selbständige realisieren weit häufiger eine Doppelkarriere als abhängig Beschäftigte. Im Schnitt erzielen sie auch ein höheres Nettoeinkommen. Dies gilt wenn einer der Partner selbständig ist genauso wie wenn beide Partner unternehmerisch aktiv sind. Zudem zeigt die Studie, dass Selbstständige ihre Arbeit in vielen Fällen flexibler gestalten können als dies in einer abhängigen Beschäftigung möglich ist: Knapp drei Viertel können ihre Arbeitszeit weitgehend frei einteilen und ihren Arbeitsort frei wählen. Die befragten Selbständigen sind zudem wesentlich häufiger mit ihrer beruflichen Laufbahn und auch ihrer Tätigkeit zufrieden als abhängig Beschäftigte.
2. Selbständigkeit ermöglicht bessere Vereinbarkeit von Kind und Karriere
In Doppelkarriere-Partnerschaften, in denen die Frau selbstständig und dabei gleichzeitig erfolgreich ist, finden sich mehr Paare mit Kindern als wenn beide Partner abhängig beschäftigt sind. "Dies illustriert, dass eine beruflich selbstständige Erwerbsarbeit vielen Paaren zumindest die Chance bietet, zwei Karrieren und die Familie aufeinander abzustimmen", sagt Projektleiter Dr. René Leicht vom ifm.
3. Hausarbeit bleibt tendenziell Frauensache
Trotz der aufgezeigten Chancen, welche eine berufliche Selbständigkeit für Doppelkarrierepaare bietet, erweisen sich im Hinblick auf die Haushaltsführung die klassischen Geschlechterrollen als vergleichsweise stabil. Frauen übernehmen grundsätzlich den höheren Anteil der Hausarbeit, selbst wenn sie in gleichem Maße erwerbstätig sind wie Männer. Zwar sind drei Viertel der selbstständigen Frauen mit ihrem Familienleben sehr zufrieden, aber beinahe genauso viele klagen dennoch über Konflikte zwischen Arbeit und Familie.
Doppelkarrieren als Zukunftsmodell - Anforderungen für Paare und Politik
"Wenn wir die Karriereplanung und -verfolgung von Frauen betrachten, dann müssen auch Partnerschaften mitgedacht werden. Das Verbundprojekt "Durch Selbstständigkeit zur Doppelkarriere" hat einen Aspekt aufgegriffen, der bislang vernachlässigt wurde: die Frau als Partnerin einer Lebensgemeinschaft, in der beide Partner eine akademische Ausbildung genossen haben und eine jeweils eigene Karriere auf Augenhöhe mit dem Partner anstreben", erklärt Dr. Alexandra Blanke vom Referat "Chancengerechtigkeit in Bildung und Forschung" des BMBF.