Die Geschlechter ticken ähnlich
Zwar sagen 55 Prozent der Befragten, weiblichere Chefs setzen ihre Interessen subtiler durch als männliche; 52 Prozent bescheinigen Frauen in Führungspositionen ein intuitiveres Handeln - insgesamt jedoch gilt das klassische Rollenbild bei Personen in Führungspositionen nicht mehr. "Die Führungsstile von Frauen und Männern gleichen sich immer mehr an", sagt Dr. Rainer Neubauer, Geschäftsführer des Assessment-Spezialisten Metaberatung. "Die Geschlechter ticken ähnlich, wenn Sie auf der Karriereleiter erfolgreich nach oben gestiegen sind. Das zeigen auch weltweite wissenschaftliche Untersuchungen."
Diskussion nicht zielführend
Trotz zunehmender Ähnlichkeiten zwischen weiblichen und männlichen Chefs sind rund zwei Drittel der Befragten überzeugt, mehr Frauen in Führungspositionen würden den Unternehmen guttun. Allerdings wünschen sich nur 37 Prozent ausdrücklich lieber eine Frau als einen Mann zum Vorgesetzten. "Die Diskussion, welches Geschlecht an der Spitze Erfolg hat, ist jedoch nicht zielführend", erklärt Neubauer. "Entscheidend sind die individuellen Persönlichkeitsmerkmale. Sie gilt es mit Hilfe wissenschaftlich basierter Analysen zu erfassen. Insbesondere mittelständische Unternehmen haben hier noch Nachholbedarf, sie besetzen Chefpositionen zu oft aus dem Bauch heraus."
Einig sind sich die Arbeitnehmer bei der Beurteilung, wer härter auf dem Chefsessel arbeiten muss: Rund zwei Drittel haben die Erfahrung gemacht, dass weibliche Vorgesetzte mehr leisten müssen als männliche.