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Vergessene Naturkatastrophen

Während die Folgen erschütternder Naturkatastrophen in Vergessenheit geraten beginnt für Fundraiser erst jetzt der mühsamste Teil der Arbeit

(lifePR) (Leipzig, )
In den Köpfen der Menschen haben Naturkatastrophen eine sehr kurze Halbwertszeit: Sobald die schrecklichen Bilder von den Titelseiten verschwunden sind, haben auch die Opfer die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit verloren. Doch dies heißt nicht, dass sich in den betroffenen Regionen über Nacht wieder alles zum Guten gewendet hat. Teilweise leben die mehr als 500.000 Menschen, die der Tsunami im vergangenen Jahr in Japan von einer Sekunde auf die andere obdachlos machte, noch immer zwischen Pappwänden in Turnhallen. Ähnliches spielt sich in Haitis Hauptstadt Port-au-Prince ab, wo nach mehr als zwei Jahren nach der Erdbebenkatastrophe ebenfalls noch immer eine halbe Million Menschen in erbärmlichen Notunterkünften hausen. Haiti ist als ärmstes aller westlichen Länder genauso noch auf die Hilfe von Außen angewiesen, wie die Bevölkerung der Industrienation Japan. Deshalb beginnt für Fundraising-Agenturen erst jetzt der größte Teil der Arbeit. Denn trotzdem die Spendenwellen abebben, müssen weiterhin Gelder aufgetrieben werden.

Die teuerste Naturkatastrophe aller Zeiten

Laut Schätzungen der Regierung belaufen sich die Schäden, die der Tsunami am 11. März 2011 in Japan angerichtet hat, auf 230 Milliarden Euro. Damit erlitt Fukushima die teuerste Naturkatastrophe aller Zeiten. Da das japanische Parlament nur rund ein Viertel der Summe für den Wiederaufbau leisten kann, ist die Hilfe der westlichen Nationen gefragt. Bisher spendeten deutsche Organisationen und Privatpersonen bereits 45 Millionen Euro. In Haiti kamen über die Monate mehr als eine Milliarde Euro an Spendengeldern zusammen. Doch was nach viel klingt, ist noch lange nicht genug. Die Zustände in dem kleinen Karibikstaat sind noch immer desaströs: nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen sind tausende Frauen Opfer sexueller Gewalt geworden, die Cholera wütet, von den 12.000 provisorischen Toiletten ist gerade mal ein Drittel in Betrieb und der Wiederaufbau geht nur schleppend voran. Die Hilfsdienste vor Ort sind nach wie vor auf die Großzügigkeit und das Mitgefühl der Spender angewiesen. Bei der Sammlung werden Hilfsdienste wie die Malteser oder das Rote Kreuz von spezialisierten Fundraising-Agenturen wie service94 unterstützt. Diese übernehmen die Werbung und Verwaltung von Mitgliedern der Hilfsorganisationen, denn die ehrenamtlichen Helfer können dies unmöglich alleine stemmen.

Spenden ist nicht selbstverständlich

Für mehr als 40 Prozent der Deutschen ist Spenden nicht selbstverständlich. Deshalb sind gemeinnützige Vereine und Stiftungen von regelmäßigen Mitgliedsbeiträgen abhängig. "Überleben können Non-Profit-Organisationen nur, wenn die Mittel langfristig und planbar beschafft werden", erklärt Myriam Gonsior, Mitarbeiterin bei service94. Sie selbst stellt an ihr Personal höchste Anforderungen, wie sie sagt: "Nur besonders motivierte und bestens geschulte Mitarbeiter stellen erfolgreiches Fundraising sicher." Wichtig sei dabei auch, individuell auf die Anforderungen des jeweiligen Verbands einzugehen, seinen Bedarf und seine Ziele zu ermitteln und darauf die entsprechenden Planungen und Methoden abzustimmen. 10 bis 20 Prozent der Spendengelder dürfen laut Gesetz dafür verwendet werden. Das gibt Fundraising-Partnern die Möglichkeit, Strukturen aufzubauen, zu planen, Arbeitsabläufe und Veranstaltungen zu organisieren. Darüber hinaus veranstalten sie Schulungen für die Mitarbeiter und klären die Verbraucher meist an Ständen in Fußgängerzonen und Kaufhäusern über ihre Organisation und den guten Zweck, für den Spenden gesammelt werden, auf.

Transparenz ist der ausschlaggebende Faktor

In der Vergangenheit wurden unseriösen Fundraising-Agenturen oft unlautere Mittel und die Veruntreuung von Spendengeldern nachgesagt. Dabei lassen sich diese schwarzen Schafe leicht erkennen. Es müssen nur einige Dinge beachtet werden. Professionelle Unternehmen geben immer Auskunft darüber, wer sie sind und für wen sie arbeiten. "Transparenz ist der ausschlaggebende Faktor", so Gonsior. "Informationen müssen weitergegeben, Jahresberichte veröffentlicht und die Internetseite ausführlich gestaltet sein." Dann kann man von der Seriosität der Agentur ausgehen.

Für gute Zwecke wie die Hilfe für die Opfer von Fukushima oder Haiti, ist es unerlässlich, seriöse von unseriösen Fundraising-Agenturen unterscheiden zu können, damit Spenden am Ende genau da ankommen, wo sie gebraucht werden.

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