Gelöst wurde die architektonische Aufgabe unter anderem durch Transparenz mittels Glas und mit Hilfe von so genannten "optischen Blickachsen" sowie durch die Verbindung der Häuser durch Brücken.
Die "optischen Blickachsen" machen aus den drei Gebäuden "Haus Diepenau", "Weser-Haus" und "Stephani-Haus" (s.u.) scheinbar eines. Damit spiegelt die Architektur im Äußeren das wieder, was die innere Idee des Medienzentrums ist: Kommunikation, Austausch, ein enges Miteinander in der Arbeit von Kolleginnen und Kollegen, die bisher viele Kilometer voneinander getrennt in verschiedenen Stadtteilen Bremens gearbeitet haben. Weitere Attribute, die zuerst in der inneren Idee für die Zusammenarbeit und das Miteinander der Radio Bremen-Kolleginnen und -Kollegen vorhanden waren und sich jetzt in der Architektur wiederfinden, sind Offenheit und Transparenz.
Schon beim Betreten der zentralen Eingangshalle im Haus Diepenau sieht man beim Blick auf die Freitreppe, dass, trotz des begrenzt zur Verfügung stehenden Raumes, die Idee der Offenheit eines der Leit-Themen war.
Die drei Häuser wurden Haus Diepenau, Weser-Haus und Stephani-Haus genannt. In der Mitte liegt das Haus Diepenau, als "Zentrum" des Senders. Südlich davon, an der Weser gelegen, liegt das Weser-Haus mit seinen Produktionsräumen und Studios sowie Mietflächen. Im Norden, an die Faulenstraße grenzend, liegt das Stephani-Haus mit Verwaltung und Archiv und weiteren Mietflächen. Bauherr des Haus Diepenau und des Weser-Hauses ist Radio Bremen, während das Stephani-Haus zu zwei Dritteln von dem privaten "Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit" (der Radio Bremen Versorgungskasse) und zu einem Drittel vom Landessender gebaut wurde. Alle drei Gebäude sind fünfgeschossig (zzgl. je ein Untergeschoss).
Radio Bremen Neu hat somit drei Seiten: die Westseite mit dem Haupteingang Radio Bremens an der Vorderseite des Haus Diepenau, die Nordseite mit dem Stephani-Haus und die Südseite mit dem Studioeingang und der Gastronomie.
Obwohl die drei Häuser eine Einheit bilden, hat jedes von ihnen einen eigenen Charakter. Das Weser-Haus und das Stephani-Haus sind mit einer Glasfassade mit teilweise roten Gläsern versehen, womit sie sich an die Nachbarbebauung anpassen. Das Haus Diepenau in der Mitte zwischen diesen beiden ist auffällig durch seinen bügeleisenförmigen Grundriss. Feine Knicke in der Fassade, die die Wölbung der Wände erlauben, lassen das Gebäude durch den Spiegeleffekt der Außengläser als Solitär erscheinen.
Der Architekt
Nach einem Architektenwettbewerb, an dem in der Endrunde zehn Planungsbüros teilgenommen hatten, hat Radio Bremen auf Grund einer Jury-Entscheidung den Architekten Jürgen Böge Ende Juli 2004 mit dem Entwurf des neuen Medienzentrums beauftragt. Böge hatte durch kreative Vorschläge, Flexibilität und sein städtebauliches Konzept überzeugt.
Jürgen Böge, mit seinem Büro "Böge Lindner" ansässig in Hamburg, ist ein vielfach preisgekrönter Architekt. Radio Bremen Neu war nicht sein erstes Projekt in Bremen: Zuvor hatte er für die damalige International University Bremen (heute Jacobs University Bremen) den Neubau des "Alfred Krupp College" und des "Mercator College" sowie den Umbau und die Modernisierung dreier weiterer Gebäude gestaltet.