Um die Rundfunkanstalt am Leben zu erhalten, erarbeitete die Geschäftsleitung ein Maßnahmenpaket, um das Überleben des Senders zu sichern. Ein wichtiger Teil dieses "Pakets" ist der Bau eines neuen Funkhauses inklusive neuer Technik, dessen Konzeption und Aufbau allerdings wesentlich auf einer Reihe vorhergehender Maßnahmen beruht.
Die Maßnahmen waren:
1. Veränderungen im Programm: Im Fernsehen Konzentration auf die wichtigsten Formate (z.B. buten un binnen, 3 nach 9, Sportblitz); im Hörfunk Verzicht auf eine Welle, Gründung von Bremen Eins (Zusammenlegung von Hansawelle und Radio Bremen 3 Melodie), Veränderung in der Konzeption des neuen Programms Bremen Eins mit der Folge der Steigerung der Akzeptanz von 7 Prozent (Hansawelle) auf 30 Prozent (Bremen Eins).
2. Kooperationen mit anderen ARD-Anstalten:
Nordwestradio tritt an die Stelle von Radio Bremen 2, wird in Kooperation mit dem Norddeutschen Rundfunk als Programm für die Metropolregion Bremen-Oldenburg erstellt; rundfunkrechtliche Verantwortung beim Intendanten Radio Bremens, Finanzierung: Produktionskosten durch Radio Bremen, Programmkosten je hälftig durch Radio Bremen und den NDR.Funkhaus Europa tritt an die Stelle des aufgelösten Programms Radio Bremen 3 Melodie, wird als Gesamtprogramm vom WDR übernommen, Radio Bremen liefert mehrstündige Programme im Auftrag des WDR zu, Nachrichten für das Funkhaus Europa werden als Beitrag von Radio Bremen eingebracht.Bremen Vier als Programm für die jungen Menschen verstärkt seinen Informationsanteil.
3. Veränderung der Organisationsstrukturen: Aus einem fünfköpfigen Direktorium wurde ein zweiköpfiges; Einrichtung multimedialer Fachredaktionen. Begleitet wurden die Veränderungen mit einem Organisationsentwicklungsprozess.
4. Sozialverträglicher Personalabbau: Von fast 700 Stellen im Jahr 1999 auf 400 Stellen im Jahr 2006.
5. Ausgliederungen: Volle Auslastung der Arbeitskapazitäten in Produktion und Technik durch die Möglichkeit der Annahme von Aufträgen Dritter. Günstigere Produktionsmöglichkeiten und transparente Kostenstrukturen. Durch die ökonomisierte Produktionsweise steht anteilig mehr Geld für die Programme zur Verfügung.
6. Zusammenlegung der Standorte von Hörfunk und Fernsehen an einem gemeinsamen Standort bei gleichzeitiger Halbierung der Betriebsfläche – hierdurch Einsparung von Betriebs- und Personalkosten i. H. v. 3,5 Millionen Euro pro Jahr (Investition mit dem Ziel der langfristigen Ausgabenreduktion in der Folgezeit).
Die Zusammenlegung der beiden bisherigen Standorte (Fernsehen in Bremen-Osterholz / Hörfunk, Online und Verwaltung in Bremen-Schwachhausen) an den neuen, gemeinsamen Standort im Stephaniviertel ist somit als "Sparmaßnahme" zu verstehen, als Maßnahme zur Zukunftssicherung des Senders.
Ein wichtiges Ziel war außerdem die Ansiedlung der Rundfunkanstalt des Landes Bremen (Zwei-Städte-Staat) in der Stadt, bei den Menschen.