Wichtiger Schritt in Sachen Nachhaltigkeit: Umweltministerin Svenja Schulze will eine Mehrwegpflicht für Gastronomen auf den Weg bringen. Ein Gesetzentwurf des Umweltministeriums von letzter Woche sieht vor, dass Gastronomie, die Waren zum Mitnehmen anbietet, auch wiederverwendbare Becher und Behälter im Angebot haben muss. Das Gesetz soll nach dem Plan der Umweltministerin schon 2022 in Kraft treten. „Diese ganze Mentalität – einmal nutzen, weg und hopp – das muss jetzt mal aufhören.", so Schulze. „Wir brauchen andere Angebote." Das Münchner Unternehmen RECUP setzt mit seinem Pfandsystem genau an dieser Stelle an und bietet seit rund vier Jahren mit RECUP und seit diesem Jahr auch mit REBOWL deutschlandweit eine nachhaltige Alternative zu Einwegverpackungen. Der Vorstoß der Umweltministerin bringt das enorme Müllproblem, dass sich während der Coronakrise zugespitzt hat, zurück auf die politische Agenda. Sowohl Lieferdienste als auch Take-away-Angebote im Food-Bereich sind stark nachgefragt, seit der Gastronomiebetrieb nur eingeschränkt bzw. überhaupt nicht möglich ist. Dem Verpackungsmüll den Kampf anzusagen ist das Gebot der Stunde – doch nur mit großer Empathie für eine extrem betroffene Branche. Fabian Eckert, Gründer von RECUP, richtet deswegen den Blick in die Zukunft: „Uns ist vollkommen bewusst, dass unsere Partner*innen aus der Gastronomie gerade andere Probleme haben. Sie kämpfen mit Corona. Aber wir wissen auch alle, wie lange es dauert, Gesetze auf den Weg zu bringen. Veränderung dauert. Und die Zeit zu handeln ist jetzt.“
Das Einwegproblem in Zahlen
Alleine in Deutschland werden jährlich 2,8 Milliarden Coffee-to-go-Einwegbecher verbraucht.[1] Ähnlich hoch ist der Müllberg, der sich durch Verpackungen im Food-to-go-Bereich auftürmt: Bei 280.000 Tonnen Abfall entfallen circa 58 Prozent auf Teller, Boxen, Schalen und Ähnliches für Take-away-Essensverpackungen.[2] Das entspricht 32 Tonnen Müll, die nahezu vollständig in der thermischen Entsorgung landen. Schon vor gut vier Jahren trat das Münchner Start-up an, um eine Alternative zum Einwegverbrauch anzubieten. Und ist damit klarer Vorreiter in Sachen Mehrweglösung. “Wir selbst bezeichnen uns gern als Firstmover: Als die ersten, die es versucht und geschafft haben, Mehrweg auf einen neuen Bereich zu übertragen.”, fasst Fabian Eckert zusammen. „Es ist für uns ein super wertvolles Zeichen, dass nun auch die Politik diesen Weg geht” so Eckert weiter. Mit dem Coffee-to-go-Pfandystem RECUP ist das Unternehmen bereits seit 2016 erfolgreich im Markt vertreten. 2020 hat es sein Sortiment um REBOWL erweitert, ein Mehrwegschalen-Pfandsystem im Bereich Take-away. Erklärtes Ziel des Unternehmens ist es, mit Mehrweggeschirr ein flächendeckendes Pfandsystem in ganz Deutschland zu etablieren und Einweggeschirr von der Bildfläche verschwinden zu lassen.
Analoges Pfandsystem macht Mehrweg der breiten Masse zugänglich
Sowohl RECUP als auch REBOWL basieren auf dem Prinzip des bereits gelernten deutschen Pfandsystems. Dieses ist einfach zu nutzen und funktioniert ohne App-Registrierung. „Wir verzichten bei unseren Pfandsystemen ganz bewusst auf eine App-Registrierung.“, erklärt Florian Pachaly, zweiter Geschäftsführer von RECUP. „Wir wollen damit die Einstiegshürden sowohl für unsere Partner*innen als auch für Nutzer*innen möglichst gering halten. Es gibt keine fehleranfällige Technik im Hintergrund. Der Tauschhandel per Pfand ist ein geläufiges System, das allen Alters- und Gesellschaftsschichten zugänglich ist und sich ganz unkompliziert in den Alltag integrieren lässt.“ Den Vorteil dieses Systems sieht auch die Ministerin: „Dosen und Plastikflaschen haben nichts in der Umwelt zu suchen.", sagte Umweltministerin Schulze dem SWR. „Wenn sie ein Pfand haben, dann gibt es einen höheren Anreiz, sie zurückzubringen und eben nicht draußen liegenzulassen."
Mit seinem flächendeckenden Pfandsystem für Mehrwegbehälter bietet RECUP bereits heute die Lösung, die Umweltministerin Svenja Schulze für das Problem mit Einwegverpackungen in Deutschland fordert.
[1] Studie Bundesumweltamt - https://www.umweltbundesamt.de/...
[2] Studie NABU - https://www.nabu.de/...