Niedersachsens Verkehrsminister Jörg Bode übergab bei der Unterzeichnung "als Geburtstagsgeschenk" einen Scheck über 10.000 Euro für die AGFK an Regionspräsident Jagau. Bode dazu: "Wir haben im Fahrradland Niedersachsen schon heute einen Radverkehrsanteil von mehr als 13 Prozent. Damit sind wir unter den Flächenländern bundesweit ganz vorn. In keinem anderen Bundesland finden sie mehr Straßen begleitende Radwege als in Niedersachsen: gut 3.000 Kilometer Radwege an den Bundes- und fast 4.500 Kilometer Radwege an den Landesstraßen. Das ist gut, aber wir wollen noch besser werden. Die AGFK wird künftig Lösungen erarbeiten, wie wir den Radverkehrsanteil im Land insgesamt noch weiter erhöhen werden."
Die AGFK versteht sich selbst organisierender Arbeitskreis unter dem Dach des Niedersächsischen Städtetags, des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebunds und des Niedersächsischen Landkreistags. Den Vorsitz der AG übernimmt in der Startphase die Region Hannover. "Radverkehr ist ein wesentliches Element einer erfolgreichen Politik für Bürgermobilität, Klima- und Umweltschutz sowie Gesundheitsvorsorge. Wir haben daher auch aus kommunaler Sicht ein vitales Interesse, hier Kräfte zu bündeln und Projekte und Strategien weiter zu entwickeln", unterstrich Regionspräsident Hauke Jagau. Er verwies beispielhaft auf die KulturRoute im Erweiterten Wirtschaftsraum Hannover und auf die geplanten Radschnellwege wie sie auch für die Region Hannover geplant seien. " Hier wird auch überregional der Frage nachzugehen sein, wie Alltags- und Freizeitrouten insgesamt besser vernetzt werden können."
Mit der Unterzeichnung der Gründungserklärung des AGFK begann am Montag in Hannover die 6. Nationale Fahrradkommunalkonferenz. Bis einschließlich Dienstag (18.09.12) tauschen sich in der niedersächsischen Landeshauptstadt über 250 Radverkehrsexperten aus dem gesamten Bundesgebiet darüber aus, wie der Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen weiter gesteigert werden kann. Auf der Konferenz im Hannover Congress Centrum werden aktuelle Herausforderungen der Radverkehrsförderung sowie die Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans in den Ländern und Kommunen diskutiert. Themen sind: Verkehrssicherheit, Straßenraumgestaltung, Pedelecs und Kommunikation.
Rund 70 Millionen Fahrräder gibt es derzeit in Deutschland. In mehr als 80 Prozent der Haushalte steht mindestens ein Fahrrad. Beim Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen liegt die Bundesrepublik im Vergleich von 25 europäischen Staaten an sechster Stelle. In der Region Hannover mit 1,1 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern setzen sich über die Hälfte aller Menschen (53 Prozent) mindestens ein Mal wöchentlich auf den Sattel (Deutschland-Mittel: 39 Prozent). In der Stadt Hannover ist der Anteil der Radfahrenden am Verkehrs-aufkommen besonders deutlich gestiegen: in den letzten zehn Jahren von 13 auf 19 Prozent.
Die Gastgeberregion wird im Rahmen der Fahrradkommunalkonferenz das Leitbild Radverkehr 2020 für die Landeshauptstadt Hannover, den Verkehrsentwicklungsplan pro Klima und den Landeswettbewerb "Fahrradfreundliche Kommune" vorstellen. Weiter wird die Rolle des Radverkehrs im Schaufenster E-Mobilität beleuchtet.
Das bundesweite Forum der Radverkehrsverantwortlichen wird jährlich vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und dem Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) in Zusammenarbeit mit den kommunalen Spitzenverbänden durchgeführt. Gastgeber in diesem Jahr sind das Land Niedersachsen, die Region Hannover und die Landeshauptstadt Hannover.