Die Region Hannover möchte gemeinsam mit der Leibniz Universität diese Entwicklung vorantreiben und fördert mit anderen Partnern die Etablierung einer „Roboterfabrik“. Ziel ist, jungen Menschen ein zukunftsträchtiges Ausbildungsangebot zu bieten – von der Schule bis zum Robotik-Studium an der Universität. Die Region Hannover stellt dafür in den kommenden fünf Jahren insgesamt 600.000 Euro zur Verfügung. Die Förderung des Projekts „Roboterfabrik“ wurde heute (15. Dezember 2016) von der Regionsversammlung verabschiedet.
„Die Robotik ist eine zentrale Schlüsseltechnologie für Industrie und medizinische Anwendungen in Deutschland. Hannover und die Leibniz Universität können bei Forschung und Ausbildung eine führende Rolle übernehmen“, sagt Ulf-Birger Franz, Wirtschaftsdezernent der Region Hannover. Die schulische und akademische Ausbildung berücksichtige bislang allerdings nur unzureichend Robotik-Themen. Das soll sich nun in der Region Hannover ändern: Ziel der Roboterfabrik ist es, ein Ausbildungsangebot zu schaffen, das von der gezielten MINT-Nachwuchsförderung über die Ausbildung bis hin zu eigenen Robotik-Studiengängen an der Leibniz-Universität reichen soll. Die Region Hannover wird dabei die Leibniz Universität finanziell unterstützen, ihr Netzwerk zu Unternehmen zur Verfügung stellen – und damit gleichzeitig auch die Bedeutung des erfolgreichen Roberta RegioZentrums stärken, das Schülerinnen und Schüler auf spielerische Art und Weise an die komplexe Robotik heranführt. Perspektivisch sollen auch die Berufsbildenden Schulen einbezogen werden.
„Wir freuen uns sehr über die Initiative der Region, das Thema Robotik auf breite Füße zu stellen“, sagt Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der Leibniz Universität Hannover. „Mit Prof. Jessica Burgner-Kahrs aus dem Maschinenbau und Prof. Sami Haddadin aus der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik haben wir zwei exzellente junge Wissenschaftler, die dieses Thema an der Leibniz Universität bearbeiten. Darüber hinaus hat das Gebiet Robotik jedoch auch viele Anknüpfungspunkte in unsere anderen Fakultäten, beispielsweise über rechtliche, ökonomische oder gesellschaftliche Aspekte. Daher begreifen wir es als interdisziplinäres Forschungsgebiet, das wir weiter ausbauen werden“, so Prof. Dr. Epping weiter.
„Mit der Roboterfabrik setzen wir uns zum Ziel, die Fachkräfte von morgen für das nicht nur in der Industrie 4.0, sondern auch in den Anwendungsfeldern Biomedizintechnik, Health-Care sowie Service-Assistenz immer wichtigere Thema der intelligenten, interaktiven und vernetzten Robotik, auszubilden. Dies ist auch ein Kernelement, um Hannover als führenden Standort in diesem hoch innovativen und für unsere Gesellschaft so zukunftsträchtigen Feld, insbesondere auch im Hinblick auf die Entstehung neuer Arbeitsplätze in High-Tech Sektoren mit großen Wachstumschancen, zu etablieren“, sagt Prof. Dr.-Ing. Sami Haddadin aus dem Institut für Regelungstechnik der Leibniz Universität Hannover. Prof. Dr.-Ing. Tobias Ortmaier, Institut für Mechatronische Systeme, fügt hinzu: „Dank der Unterstützung ist es uns möglich, das bereits vorhandene Angebot in der Robotik-Lehre der Leibniz Universität Hannover weiter auszubauen und erstmalig ein durchgängiges Konzept anzubieten: Von interessierten Schülerinnen und Schülern über engagierte Lehrkräfte bis hin zu unseren Studierenden – jeder kann modernste Robotertechnologie im wahrsten Sinne des Wortes begreifen. Dadurch können wir nicht nur den dringend benötigten Nachwuchs ausbilden, sondern hoffen auch, ein innovatives Umfeld zu schaffen, in dem neue Anwendungen für und mit Robotern entstehen."
Mit der Roboterfabrik soll sich die Region Hannover zu einem führenden Robotikstandort entwickeln. „Die Nachwuchsstrategie aus Hannover könnte für die gesamte Bundesrepublik Vorbild sein und als Pilotprojekt für die Ausbildung der ersten ‚Robotic-Natives‘-Generation überregionale Bedeutung erfahren“, sagt Ulf-Birger Franz. Die Region Hannover könnte sich so als Vorreiter in Sachen Ausbildungszentrum der Robotik etablieren und damit gleichzeitig exzellent ausgebildete Fachkräfte gewinnen. „Für die Attraktivität der Region, sowohl für Unternehmen als auch für Fachkräfte, könnte diese Entwicklung von enormer Wichtigkeit sein“, unterstreicht Franz.