Die Delegation ist bunt zusammengesetzt. Ihr gehören Mitglieder der Regionsversammlung ebenso an wie Menschen, deren Organisationen sich seit Jahren aktiv am Austausch mit Unter-Galiläa beteiligen. So ist der Internationale Verein zur Völkerverständigung e.V. ebenso vertreten wie der Regionssportbund und die christliche Pfadfinderschaft Uetze. Während des offiziellen Empfangs im Kibbuz Lavi zeigte sich der Regionspräsident tief beeindruckt von der Gastfreundschaft der israelischen Partner. In Gegenwart des Holocaust-Überlebenden und Gründungsvaters der Partnerschaft, Erich Brodavka, betonten Hauke Jagau und Mordechai Dotan die Bedeutung der Partnerschaft und im Besonderen die wichtige Rolle der Jugendbegegnungen. "Es ist eine große Chance, gerade für junge Menschen, festgefahrene Stereotypen und medial geprägte Bilder über Israel bzw. Deutschland zu korrigieren", sagte der Regionspräsident.
Der regelmäßige Austausch zwischen den Schülerinnen und Schülern der Justus-von-Liebig-Schule, die auf dem Gelände der ehemaligen Israelitischen Gartenbauschule in Ahlem liegt, und der Kadoori-Schule in Unter-Galiläa sei das Herzstück der Partnerschaft.
Wie wichtig die Partnerschaft für das gegenseitige Verständnis ist, zeigte sich dann auch beim Besuch der Kadoori-Schule. "Bevor wir nach Deutschland kamen, war unsere Vorstellung von der Vergangenheit und den Bildern vom Holocaust geprägt", berichtete ein israelischer Schüler. "Wir hatten nicht erwartet, dass wir uns so gut mit unseren Gastfamilien verstehen würden und dass die Deutschen sich so um die Aufarbeitung der Vergangenheit bemühen."
Als Gastgeschenk finanziert die Region Hannover die Neuanpflanzung von 30 Bäumen in Unter-Galiläa, symbolisch für die seit 1981 bestehende Partnerschaft, die die älteste Partnerschaft zwischen zwei Gebietskörperschaften in Deutschland und Israel ist.
Im Rahmen des umfangreichen Besuchsprogramms besichtigt die Delegation unter anderem eine Rehabilitationseinrichtung für kranke Kinder, ein neues Kooperationsprojekt zwischen Israelis und Palästinensern im Westjordanland und Bildungseinrichtungen. Bevor die Delegation in der kommenden Woche Israel verlässt, wird sie die Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem aufsuchen.