"Wir sind in unserem Fotoarchiv auf gravierende Lücken gestoßen", klagt Stefanie Burmeister, Leiterin der Gedenkstätte Ahlem. "Nun hoffen wir, dass aufmerksame Anwohnerinnen und Anwohner damals Bilder und Aufzeichnungen gemacht haben, die uns heute weiterhelfen." Gesucht werden vor allem Aufnahmen, die von der damaligen Harenberger Landstraße (heute Heisterbergallee) aus gemacht wurden und die Vorderfront des Direktorenhauses zeigen. "Davon haben wir nur eine einzige Fotografie", so Burmeister.
Vom Schulbetrieb in der jüdischen Gartenbauschule sind ebenfalls nur wenige Bilder erhalten. Auch aus dem Jahr 1943, als die Gestapo das Haupthaus zu einem Gefängnis machte, gibt es keine Fotos. Ein Gebäude auf dem Gelände der Gartenbauschule ist nur auf einer Luftaufnahme von 1944 zu sehen und gibt dem Forscherteam Rätsel auf.
Die Gedenkstätte Ahlem bittet Bürgerinnen und Bürger um ihre Mithilfe: Haben Sie Fotos von den Gebäuden der Gartenbauschule? Haben Sie - auch wenn es damals verboten war - Aufnahmen vom Gestapo-Gefängnis gemacht? Oder haben Sie vielleicht sogar Bilder vom Einmarsch der US-amerikanischen Soldaten in Ahlem? Dann stellen Sie dem Forscherteam der Gedenkstätte diese Zeitzeugnisse zur Verfügung. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Dokumentation der Geschichte dieses Ortes. Wenn gewünscht, erhalten Sie die eingereichten Bilder selbstverständlich zurück.
Auch Tagebucheinträge oder mündliche Berichte von ehemaligen Anwohnerinnen und Anwohnern sind gefragt und können dem Team der Gedenkstätte Ahlem wichtige Erkenntnisse liefern. Erfahrungsberichte über die Geschichte des vorderen Gebäudes sollen aufgezeichnet werden.