"Wie erfolgreich die Arten- und Naturschutzmaßnahmen am Steinhuder Meer waren und sind, lässt sich mit bloßem Auge beobachten: Der europäische Nerz fühlt sich hier ebenso wieder heimisch wie der Fischotter oder der Seeadler", freut sich Sonja Papenfuß, Leiterin des Fachbereichs Umwelt der Region Hannover, über den Zuzug der flinken Fischer: "Ich hoffe, dass möglichst viele der jungen Adler die weite Reise in afrikanische Winterquartier und zurück überstehen und ans Steinhuder Meer zurückkehren." Die jüngsten Bruterfolge der Fischadler gehen auch auf ein menschliches Nestwerk zurück: Die Wiederansiedlung der Fischadler wurde durch die Region Hannover, das Land Niedersachsen und den NABU gefördert.
Das Besondere für Spaziergänger und Naturfreunde: Die Fischadler brüten in Sichtweite der noch größeren Seeadler, knapp zwei Kilometer entfernt. Sowohl der Seeadler wie auch die Fischadler können mit einem Fernglas oder auch dem öffentlichen Münzfernrohr vom Heudamm nördlich von Winzlar aus beobachtet werden. Für Sonja Papenfuß eine einmalige Gelegenheit: "Ein anderer Platz in freier Natur, an dem diese beiden großen Adlerarten von einem Standpunkt aus beim Brutgeschäft beobachtet werden können, ist kaum zu finden."
Besucher sollten den sensiblen Vögeln aber nicht zu nahe kommen. Schon eine kurze Störung kann die streng geschützten Altvögel vertreiben. Hier reicht ein kurzer Zeitraum, um Eier oder Küken zur leichten Beute für Krähe und Co. werden zu lassen.
Neben Fisch- und Seeadler ziehen viele andere Arten wie Kranich oder Wachtelkönig, Hase und Reh im Schutzgebiet am Steinhuder Meer ihre Jungen groß. Für alle diese Arten ist ein störungsfreies Brutgeschäft für eine erfolgreiche Jungenaufzucht überlebenswichtig. Daher der dringende Appell an alle Besucher des Naturschutzgebietes: Betreten nur auf den öffentlichen Wegen erlaubt.