"Europa erfindet die Zigeuner",
Donnerstag, 08. November 2012, 19.00 Uhr, im Haus der Region, Raum N003, Eingang Hildesheimer Straße 18, 30169 Hannover,
beschäftigt sich Klaus-Michael Bogdal mit der Frage, warum sich bestimmte Vorurteile in der europäischen Gesellschaft bis heute gehalten haben.
Für Bogdal ist den Sinti und Roma jegliche Ankunft in Europa verwehrt worden. Ständig fanden sie sich am unteren Ende der Gesellschaftsstruktur wieder und wurden von der Mehrheitsgesellschaft stets auf größtmögliche Distanz gehalten. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit, hat der Literaturwissenschaftler für ganz Europa Rechtsdokumente, künstlerische Darstellungen und Erinnerungen an den "Porajmos" (deutsch: "das Verschlingen") ausgewertet und die geschichtliche Darstellung der sogenannten Zigeuner in einer spannenden Publikation zusammengetragen.
Klaus-Michael Bogdal lehrt seit 2001 an der Universität Bielefeld. Er leitete mehrere Forschungsprojekte und war zuletzt zwischen 2007 und 2009 im Rahmen des opus-magnum-Programms der Volkswagen-Stiftung für die Forschung freigestellt. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts, Literaturdidaktik, Literaturtheorie und Wissenschaftsgeschichte, literarischer Antisemitismus, Alteritäts- und Stereotypenforschung.