Unter der Woche werden ab dem kommenden Sonntag statt bisher 12 nun 30 Züge durchgehend zwischen Soltau und Hannover verkehren. Ein Umstieg in Bennemühlen entfällt. Wer in Mellendorf, Langenhagen-Mitte oder Hannover zuhause ist, dem stehen 18 zusätzliche Verbindungen - nahezu im Stundentakt - zur Verfügung. Auch am Wochenende ist das Angebot mehr als doppelt so groß: Samstags halten an den drei Stationen 28, sonntags 32 Züge. "Das attraktive Angebot sollte für mehr Menschen ein Anreiz sein, auf die Bahn umzusteigen", so Verkehrsdezernent Franz. Er erwartet einen Anstieg in der Fahrgastnachfrage und insbesondere eine Stärkung des GVH-Regionaltarifs, der auch im Heidekreis gilt (bis 31. Juli 2011: Landkreis Soltau-Fallingbostel) und günstige Konditionen vor allem für Berufspendler bietet.
Mit der Betriebsaufnahme durch die OHE kommen auch moderne Triebzüge zum Einsatz. Beim Hersteller Alstom in Salzgitter hat die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen für rund 73 Millionen Euro 27 Wagen vom Typ Coradia LINT 41 bestellt, die im gesamten "Heide-Kreuz" verkehren werden. Die bis zu 120 Kilometer schnellen Regionalzüge verfügen über 126 bequeme Sitzplätze und eine Klimaanlage. Ein automatischer Schiebetritt ermöglicht auch Fahrgästen, die in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind, einen stufenlosen Einstieg. Der Zugmotor hat einen eingebauten Rußpartikelfilter, der für einen umweltfreundlichen Betrieb sorgt.
Das in Celle ansässige Verkehrsunternehmen Erixx GmbH hatte sich in einem europäischen Wettbewerbsverfahren gegen fünf Konkurrenten durchgesetzt und löst die DB Regio AG für die nächsten acht Jahre als Betreiber ab. "Der Erixx bedeutet für die Fahrgäste im Norden der Region Hannover einen Qualitätssprung - im Angebot wie im Fahrkomfort", bewertet Ulf-Birger Franz, Verkehrsdezernent der Region Hannover die Betriebsaufnahme. Auch für die Region Hannover als Bestellerin der Verkehrsleistungen auf der Schiene stimme das Preis-Leistungsverhältnis: "Der durch die Ausschreibung erzielte geringere Zuschussbedarf entlastet den Regionshaushalt", so der Dezernent.