Das Projekt „Ausbildungslotsen 2021“ soll als Nachfolgemodell des Pilotprojekts der Verstetigung und Ausweitung der Arbeit einer vertieften Berufsorientierung an allgemeinbildenden Schulen in der Region Hannover dienen. Zusätzlich zu den 19 Schulen, an denen bisher Ausbildungslotsen etabliert wurden, sollen vier weitere Schulen, die KGS Hemmingen, die IGS Roderbruch, die IGS Mühlenberg und die KGS Wennigsen am Projekt beteiligt werden. Rund 5.000 Jugendliche haben in den vergangenen zwei Jahren die Ausbildungslotsen als Ansprechpersonen genutzt. Künftig werden es etwa 7.500 Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 8 bis 10 sein. „Die Ausbildungslotsen sind zu wichtigen und nicht mehr wegzudenkenden Eckpfeilern im Übergang von der Schule in den Beruf geworden“, sagt Ulf-Birger Franz, Bildungsdezernent der Region Hannover.
„Für die Schülerinnen und Schüler ist der berufliche Orientierungsprozess eine große Herausforderung. Wir sehen daher den Lotsen als ideale Ergänzung und Begleitung des Beratungs- und Förderangebotes der Berufsberatung“, sagt Susanne Langenkamp, Bereichsleiterin Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit.
Ziel des Projektes ist es, an bis zu 25 allgemeinbildenden Schulen in der Region Hannover nachhaltige Beratungsstrukturen zu festigen und weiter auszubauen, die übersichtlich, verlässlich und im Hinblick auf gelingende Übergänge effizient sind. „Die Ausbildungslotsen sind die kontinuierlich vor Ort erreichbaren Ansprechpersonen für die Jugendlichen und gewährleisten in den Schulen den Informationstransfer und die Abstimmung zwischen allen am Prozess der Berufsorientierung Beteiligten“, sagt Franz. Die Ausbildungslotsinnen und -lotsen unterstützen die jungen Menschen bei der Planung der individuellen nächsten Schritte – zum Beispiel beim Bewerbungsverfahren. Darüber hinaus vermitteln sie die erforderlichen Kontakte und Informationen und tauscht sich regelmäßig mit den relevanten Akteuren wie Lehrkräften, Schulsozialarbeitern, Berufsberatern und Eltern aus. „Die Arbeit der vergangenen zwei Jahre hat gezeigt, dass die Beratungstiefe der Gespräche der Berufsberaterinnen und -beratern mit den Jugendlichen zunimmt, da sie durch die Ausbildungslotsen gut vor- und nachbereitet werden“, sagt Franz. Fallbeispiele zeigen, dass auch die Nachbetreuung in der ersten Phase der Ausbildung von den Auszubildenden in Anspruch genommen wird – „dadurch lassen sich Ausbildungsabbrüche vermeiden“.
Bei der Auswahl der am Projekt beteiligten Schulen soll darauf geachtet werden, dass das Handlungsfeld „Schulsozialarbeit“ ebenso wie die Beratungsangebote der Agentur für Arbeit bereits entsprechend etabliert sind. Die Auswahl der Schulen soll in enger Abstimmung mit den Schulträgern, dem Kultusministerium und der Agentur für Arbeit noch im Sommer 2016 erfolgen.
Für das Projekt, das fünf Jahre laufen soll, sind Gesamtkosten von insgesamt fünf Millionen Euro kalkuliert, die jeweils zu 50 Prozent von der Region Hannover und der Agentur für Arbeit getragen werden.