Gut 50 fließende und stille Gewässer sind die Begleiter des "Grünen Rings": "Wer auf dieser - bezeichnenderweise 'blau' ausgewiesenen - Route radelt oder spaziert, begegnet unweigerlich dem nassen Element. Wenige aber wissen um die Einzigartigkeit, die Bedeutung und den Wert der kleinen und großen Fließgewässer am Wegesrand. Die 'Wasserzeichen' signalisieren deshalb als Hingucker: Hier lohnt es sich, halt zu machen und mehr über Haferiede, Wietze oder auch die Geschichte des Mittellandkanals zu erfahren", fassten Priebs und Mönninghoff die Idee der "Wasserzeichen" zusammen.
Mit dem Projekt sollen bekannte, aber oftmals in der Landschaft kaum wahrgenommene, "Wassersituationen" am Grünen Ring inhaltlich hervorgehoben und die Öffentlichkeit für die jeweilige Einzigartigkeit sensibilisiert werden. Wo entspringt beispielsweise die Ihme, welche Aufgaben erfüllen der Stöckener Bach, wie haben sich die ökologischen Bedingungen an der Wietze verbessert, was macht die Leine so besonders, woher kommt das Trinkwasser und was hat ein Wasserhochbehälter damit zu tun?
Vier verschiedene Arten von Wasserzeichen sind am "Grünen Ring" zu sehen: Stelen, Wass(er)zähler, Wassertafeln und Wasserschilder. Die blauen Metallstreifen auf den Holzstelen symbolisieren den Verlauf des Gewässers. Ist es gradlinig oder gewunden, voller Bögen oder schnurgerade? Würde man die einzelnen Metallteile abbauen und hintereinander legen, ergäbe sich der Verlauf. Ein roter Punkt markiert den Ort, an dem der Betrachter gerade steht. Die Wass(er)zähler weisen auf Fließgewässer hin, "messen" den Durchfluss und erzählen in ihrem Ablesefeld statt von Verbrauchszahlen etwas über das Gewässer. Der in den rostig-rot aussehenden Cortenstahl gefräste Ausschnitt der Wassertafeln entspricht dem Verlauf des Gewässers an dieser Stelle.
Viele kennen die 10 mal 15 Zentimeter großen, blauen Schilder mit weißen Buchstaben und Zahlen, weil sie an Hausecken oder Pfählen im Straßenbild zu sehen sind. Die Abkürzungen weisen auf Straßeneinbauarmaturen hin. Bei den Wasserschildern am "Grünen Ring" liefern die Zahlen wichtige Hinweise auf den Namen des Gewässers (oben links hinter dem großen F wie Fluss), die Gesamtlänge des Flusses (Zahl oben rechts in Kilometern), die Entfernung vom Standort bis zur Quelle (Zahl links der weißen, horizontalen Linie) und zur Mündung (Zahl rechts der Linie).
Detaillierte Informationen über die Gewässer der Region Hannover können im Internet unter www.hannover.de nachgelesen werden. Ergänzende Materialien wie Faltblätter und QR-Codes werden zurzeit von der Landeshauptstadt Hannover und der Region Hannover in Abstimmung mit den Kommunen erarbeitet. Weitere acht Wasserzeichen sind für das nächste Jahr in Planung.
Der Grüne Ring
Der Grüne Ring ist einer der beliebtesten Rad- und Wanderwege in der Region Hannover. Aus gutem Grund, denn auf der 160 Kilometer langen Strecke werden neun unterschiedliche Landschaftsräume durchquert und zehn Städte und Gemeinden miteinander verbunden. Auch das besondere Wegweisungssystem verlangt nach Beachtung. Blau gestrichene Objekte wie Zäune, Bänke, Straßenlaternen, Holzpfosten, Bordsteinkanten oder Gullydeckel zeigen den Weg. Radler und Wanderer müssen sich so in der Landschaft orientieren und manchmal innehalten. Stehenbleiben, Sehen, Gucken, Staunen gehören zum Konzept.