Bei der Entwicklung der erneuerbaren Energien konnte Sternbeck eine beeindruckende Erfolgsbilanz vorlegen, denn schon heute sei Neustadt a. Rbge. theoretisch autark in der Energieversorgung. Deshalb würden die Stadtwerke bereits seit einigen Jahren Strom aus erneuerbaren Energiequellen anbieten. "Wir werden die Profilierung der Stadtwerke im Bereich der regenerativen Energien weiter vorantreiben und streben an, dass noch mehr der hier verbrauchten Energie auch vor Ort erzeugt wird", so Sternbeck. Bei der Windenergienutzung, die in Neustadt ein echter Wirtschaftsfaktor sei, setze man in Zukunft stark auf Repowering, das heißt, vorhandene Anlagen werden durch stärkere ersetzt.
Im Windpark Wulfelade wurden in jüngster Zeit bereits zehn Altanlagen durch fünf neue Windräder ersetzt und damit der Ertrag an elektrischer Energie um mehr als das 12-fache gesteigert. Dr. Alexander Jäger-Bloh, der mit seiner Unternehmensgruppe Dezentrale Energie Projektentwickler und Betriebsführer des Windparks ist, erklärte dazu: "Die Anlagen können nur deshalb so ertragreich für den Klimaschutz laufen, weil es beim Repowering keine Höhenbegrenzung gab. Rechnerisch versorgen wir schon heute einen großen Teil des Nordwestens der Region allein mit Windenergie". Mit Unterstützung der Stadt habe man die Windenergieanlagen weiter entfernt von den Siedlungsbereichen in den Außenbereich verschieben können.
Umweltdezernent Prof. Dr. Axel Priebs lobte das Engagement der Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger für erneuerbare Energien: "Zudem sorgen Akteure wie Alexander Jäger-Bloh mit ihren Projekten seit vielen Jahren dafür, dass Klimaschutz konkret umgesetzt wird. Beispielhafte Vorhaben wie das Repowering in Wulfelade haben regionale Bedeutung für den Klimaschutz und die Energiewende. Mit gutem Grund habe bei der Bürgerbeteiligung zum Zukunftsbild der Region Hannover das Dialogforum "Die klimagerechte Region" im Windpark Wulfelade stattgefunden. Die Bürgerinnen und Bürger vor Ort hätten die Bedeutung der Windenergienutzung erkannt, sehr konstruktiv diskutiert und sich mit ihren Ideen eingebracht. Mit dem "Runden Tisch Biogas" zeige Neustadt, dass sich im Dialog mit Landwirten und Bürgerinitiativen auch bei kontroversen Themen transparente Lösungen finden lassen. Priebs begrüßte, dass Neustadt gemeinsam mit Wunstorf einen Geothermieatlas erstellen möchte und sagte für das Projekt finanzielle Unterstützung durch die Region zu. "Das vielfältige Engagement von Neustadt für die regenerative Energieversorgung bringt uns den im Klimaschutzrahmenprogramm gesteckten Zielen wieder ein Stück näher", so Priebs.
Auch Udo Sahling, Geschäftsführer der Klimaschutzagentur Region Hannover, freute sich über die vielfältigen Aktivitäten in Neustadt und wünscht sich, dass die Potenziale und die Bedeutung der Windenergienutzung auch in anderen Kommunen noch stärkeres Gewicht erhalten mögen. "Darüber hinaus birgt das Klimaschutzkonzept von Neustadt einen ganzen Schatz voller Ideen bzw. Maßnahmenvorschläge, die nur darauf warten, in konkrete Projekte überführt zu werden", so Sahling.