Dr. Annette Chalut, geboren am 29. April 1924 in Paris als Kind französisch-jüdischer Eltern, wurde als Angehörige der Résistance am 08. März 1944 in der Nähe von Toulouse verhaftet. Ihre jüdische Abstammung war den deutschen Behörden nicht bekannt. Über Romainville wurde sie zuerst in das Frauen-KZ Ravensbrück transportiert und gelangte 1944 von dort in das Außenlager Hannover-Limmer des KZ Neuengamme bei Hamburg. In dem dortigen ehemaligen Continental-Werk mussten weibliche KZ-Häftlinge Gasmasken fertigen. Am 06. und 07. April 1945 musste sie am sogenannten Todesmarsch von Hannover in das KZ Bergen-Belsen teilnehmen, bevor sie am 15. April 1945 in Bergen-Belsen von britischen Truppen befreit wurde.
Nach Kriegsende studierte sie Medizin, arbeitete als Arbeitsmedizinerin und übernahm 1990 nach ihrer Pensionierung Aufgaben in verschiedenen Organisationen ehemaliger Häftlinge. Darüber hinaus ist sie seit mehreren Jahren Präsidentin des Internationalen Ravensbrück-Komitees. Dr. Annette Chalut lebt in Paris und hat zu einigen ehemaligen Kameradinnen aus dem KZ nach wie vor Kontakt.