"Uns ist es wichtig, dass die anspruchsberechtigten Familien die Leistungen, die ihnen zustehen, auch abrufen", sagte Erwin Jordan in der Wilhelm-Stedler-Schule. "Die Postmappen, die alle Grundschülerinnen und Grundschüler sowieso zur Einschulung benötigen, sind daher eine gute Gelegenheit, immer wieder daran zu erinnern, dass Familien mit wenig Einkommen finanzielle Unterstützung für Klassenfahrten, für Lernförderung oder auch für die Mitgliedschaft im Sportverein bekommen können."
"Die Flyer in der Postmappe informieren umfassend über die Leistungen für Bildung und Teilhabe und sind somit für die Eltern sehr hilfreich", so Heidrun Otto, Rektorin der Wilhelm-Stedler-Schule. "Zudem freuen sich neben den Schülerinnen und Schülern auch die Lehrkräfte darüber, dass die Kinder eine Postmappe, die im Schulalltag unentbehrlich ist, als kleines Geschenk erhalten."
Gegenüber den Vorjahren hat sich im Jahr 2013 die Inanspruchnahme für Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket in der Region Hannover erneut erhöht. Insgesamt 10,4 Millionen Euro hat die Region Hannover für die Einzelleistungen ausgegeben. Zum Vergleich: Im Jahr 2012 lag diese Summe bei 8,1 Millionen Euro, im Jahr 2011 bei 4,5 Millionen. Im ersten Halbjahr 2014 wurden bereits Mittel in Höhe von 5,9 Millionen Euro für BuT-Leistungen ausgegeben - damit ist zu erwarten, dass der Vorjahreswert übertroffen wird.
Vor allem im Bereich der Lernförderung haben deutlich mehr Kinder und Jugendliche die Leistungen aus dem BuT in Anspruch genommen: Nutzten im Jahr 2012 noch 2.390 der anspruchsberechtigten Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ihre schulischen Leistungen durch Lernförderkurse zu verbessern, lag dieses Zahl 2013 bei 4.017. Am häufigsten wird nach wie vor der Zuschuss zur Mittagsverpflegung abgerufen - 11.592 Kinder und Jugendliche machten davon in 2013 Gebrauch, 10.113 waren es im Jahr 2012.
"Dass die Zahlen in allen Fördersäulen des Bildungs- und Teilhabepakets steigen, hat sicher auch damit zu tun, dass wir das anfangs viel zu bürokratische Antragsverfahren im vergangenen Jahr deutlich verschlankt haben, um es den Familien so einfach wie möglich machen, die Zuschüsse zu erhalten", so Regionsdezernent Erwin Jordan. "Die Entwicklung ist gesamt gesehen positiv, allerdings gibt es auch noch viel Luft nach oben."
Die Region Hannover ist zuständig für die Umsetzung des Bildungs- und Teilhabepakets in allen 21 regionsangehörigen Städten und Gemeinden. Anspruchsberechtigt sind Kindergartenkinder, Schülerinnen und Schüler, die Leistungen die Leistungen nach dem SGB II, nach dem SGB XII und dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten oder Wohngeld und Kinderzuschlag beziehen - in der Region insgesamt rund 57.000. Das Paket besteht aus sechs Bausteinen:
- Übernahme der Kosten bei der Teilnahme an eintägigen Ausflügen von Kindertageseinrichtungen und Schulen;
- Pauschaler Zuschuss von insgesamt 100 Euro pro Schuljahr für notwendige Unterrichtsmaterialien wie Taschenrechner oder Zirkel;
- Übernahme der Fahrtkosten bei einem Schulweg von mehr als zwei Kilometern.
- Übernahme der Kosten für notwendige Nachhilfestunden oder Lernförderung für Schülerinnen und Schüler;
- Übernahme der Kosten für ein gemeinsames Mittagessen in der Kindertagesstätte oder Schule - jenseits der Eigenbeteiligung von einem Euro;
- Erstattung von bis zu zehn Euro monatlich für Mitgliedsbeiträge in Vereinen, für Kurse zur kulturellen Bildung oder für Freizeiten.
Die Anträge können - je nach Leistungsbezug - bei den zuständigen Jobcentern, den Sozialämtern in den Städten und Gemeinden, der Familienkasse und der Region Hannover gestellt werden. Auskünfte gibt die Region Hannover im neuen Kundenservicebüro Bildung und Teilhabe in Hannover in der Hildesheimer Straße 20, Raum 322, von montags bis donnerstags von 9 bis 16 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr. Telefon: (0511) 616-23377, E-Mail: BuT@region-hannover.de.