"Alle reden von Inklusion, aber tatsächlich gibt es nur wenig belastbare Daten, wie stark die zahlreichen Wahlmöglichkeiten von Kindern mit Förderbedarf auch genutzt werden", so Ulf-Birger Franz, Bildungsdezernent der Region Hannover. "Unsere Auswertung über die besuchten Schulen von Kindern mit Förderbedarf im ersten verbindlichen Inklusionsjahr erleichtert nicht nur die Planung, sie macht auch deutlich, dass sich viele Schulen gut vorbereitet haben und hervorragend zusammenarbeiten."
Erhoben wurden die Zahlen im Zusammenhang mit der Schulstatistik, die die Region Hannover jährlich für alle 21 regionsangehörigen Städte und Gemeinden erstellt. Alle Schulträger haben sich darauf verständigt, die Inklusionsquoten nach einzelnen Förderschwerpunkten - Geistige Entwicklung, Emotionale und soziale Entwicklung, Sprache, Hören, Sehen, Körperliche und motorische Entwicklung sowie Lernen - zu ermitteln. Berücksichtigt wurden Schülerinnen und Schüler, die in der Region Hannover wohnen. Nicht mit in die Auswertung eingeflossen sind Schülerinnen und Schüler an den Freien Waldorfschulen und der Freien Martinsschule, da die Träger keine differenzierten Angaben zu den einzelnen Förderschwerpunkten gemacht haben oder machen konnten.
Von den insgesamt 5.608 Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf haben im vergangenen Schuljahr 4.269 eine Förderschule und 1.339 eine Regelschule besucht - macht eine Quote von etwa 24 Prozent. Die beiden Regionsschulen mit den Schwerpunkten Sehen und Hören am Altenbekener Damm in Hannover erreichten mit 54 Prozent bzw. 49 Prozent die höchsten Inklusionsquoten in der Region. Bei rund 32 Prozent liegt die Quote im Bereich Körperliche und motorische Entwicklung, den die Werner-Dicke-Schule in Hannover anbietet, bei rund 31 Prozent im Bereich Emotionale und soziale Entwicklung, auf den vier Schulen spezialisiert sind. Rund 27 Prozent aller Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf beim Lernen nehmen am Unterricht in einer Regelschule statt in einer Förderschule teil, im Förderbereich Geistige Entwicklung liegt die Quote bei rund 17 Prozent. Am niedrigsten ist dieser Wert beim Förderschwerpunkt Sprache: Rund 13 Prozent wurden statt an den fünf Schwerpunktschulen inklusiv beschult.
"Dass so viele Schülerinnen und Schüler trotz Förderbedarf Regelschulen besuchen können, ist im Wesentlichen auch ein Verdienst der mobilen Dienste der Förderschulen, die die Kinder und Jugendlichen in ihren Wahlschulen individuell betreuen", so Bildungsdezernent Ulf-Birger Franz. "Es ist beeindruckend, was die Schulen leisten, damit der gesellschaftliche Wandel zum gleichberechtigten Neben- und Miteinander aller Schülerinnen und Schüler möglich wird."
Die Auswertung der Inklusionsquoten wird in den kommenden Jahren fortgesetzt.