"Um erfolgreich lernen zu können, ist es wichtig, Sprache zu verstehen und sie zu beherrschen", sagte Jordan. "Immer mehr Kinder haben Schwierigkeiten mit Aussprache, Wortschatz und Grammatik, wenn sie zur Schule kommen. Deshalb fördern wir die Sprachkompetenz der Kinder schon im Kitaalter, um ihnen allen die gleiche Chance auf Bildung zu eröffnen."
Entwickelt wurde "Wortschatz - Region Hannover" vom Fachbereich Jugend der Region Hannover in Kooperation mit dem Institut für Sonderpädagogik der Leibniz Universität Hannover. Neben dem Erwerb von fachspezifischen Grundkenntnissen mit praxisbezogenen Übungen, die die Sprachbildung von Kindern gezielt fördern, vermittelt die Fortbildung den Fachkräften in Kindertageseinrichtungen, wie die sprachliche Unterstützung im Kita-Alltag umgesetzt werden kann. Dazu gehört, die Kinder genau zu beobachten, ihren Sprachstand einzuschätzen, Sprechanreize zu setzen und natürlich selbst Vorbild für Kommunikation zu sein.
Insgesamt sind seit 2012 rund 470 Fachkräfte in 49 Einrichtungen aus allen regionsangehörigen Kommunen beteiligt. Sechs Einrichtungen in den vier Kommunen Ronnenberg, Neustadt, Barsinghausen und Springe sind bereits zertifizierte "Kompetenz-Kitas Sprache". In Wunstorf ist die Kita "St. Bonifatius" die erste Kindertagesstätte, die mit diesem Prädikat ausgezeichnet wird. Insgesamt haben zwölf Erzieherinnen an der Qualifizierungsmaßnahme teilgenommen. "Wichtig ist es, den Kindern als Sprachvorbild zu dienen und ihnen beizubringen, mit Wörtern und Sätzen umzugehen. Wir hören den Kindern zu und wir lassen sie ausreden. Außerdem beobachten wir die Sprachentwicklung der Jungen und Mädchen", erläutert Kita-Leiterin Pia Heinz. "Das Zertifikat ist eine echte Wertschätzung für die geleistete Arbeit." Eng begleitet wurden die lernenden Erzieherinnen durch Gisela Plenk, Fachberaterin bei der Region Hannover.
Die Qualifizierungsmaßnahme "Wortschatz - Region Hannover" dauert ein Jahr und umfasst 95 Stunden. Ein Großteil der Stunden wird von sieben Fachberaterinnen der Region in den Kitas vor Ort angeboten. Nach erfolgreicher Beendigung erhalten die Fachkräfte eine Zertifizierung. Die Einrichtungen bekommen die Auszeichnung "Kompetenz-Kita Sprache" und Unterstützung dabei, die erworbenen Inhalte in den pädagogischen Konzeptionen der Einrichtungen zu verankern. Das Fortbildungsprogramm wurde durch die Leibniz Universität Hannover wissenschaftlich begleitet und evaluiert - mit sehr zufriedenstellenden Ergebnissen: Der größte Teil der teilnehmenden pädagogischen Fachkräfte zeigte sich mit den Lehrgangsinhalten überwiegend beziehungsweise sehr zufrieden. Besonders der Vergleich des Kommunikationsverhaltens der pädagogischen Fachkräfte gegenüber den Kindern vor und nach der Qualifizierungsmaßnahme zeigt eine deutliche Zunahme von sprachfördernden Verhaltensweisen, wie etwa im intensiveren und interessenorientierteren Dialog mit dem einzelnen Kind.
Der Lehrgang "Wortschatz - Region Hannover" ist einer von mehreren Bausteinen, mit denen die Region Hannover die Sprachkompetenz von Kindern im Krippen- und Kindergartenalter fördert und damit ihre Teilhabechancen am gesellschaftlichen Leben erhöht. Für die Sprachförderung setzt die Region in ihrem Zuständigkeitsbereich in der Jugendhilfe jährlich rund 860.000 Euro ein, davon sind rund 310.000 Euro Landesmittel.
Als Jugendhilfeträgerin ist die Region Hannover zuständig für 16 der 21 regionsangehörigen Städte und Gemeinden. Dazu gehören: Barsinghausen, Burgwedel, Garbsen, Gehrden, Hemmingen, Isernhagen, Neustadt am Rübenberge, Pattensen, Ronnenberg, Seelze, Sehnde, Springe, Uetze, Wedemark, Wennigsen und Wunstorf. Ein eigenes Jugendamt haben die Städte Hannover, Burgdorf, Laatzen, Langenhagen und Lehrte.