2009 hatten die Region als zuständige Jugendschutzbehörde und die Polizei gemeinsam beim Stadtfest bei Jugendlichen Alkoholkontrollen durchgeführt. Jugendliche, bei denen ein deutlicher Alkoholkonsum feststellbar war, wurden in die Obhut des DRK gegeben, das eigens eine Station auf dem Gelände der Polizei aufgebaut hatte. Im Verlauf des Samstagabends und der Nacht wurden dort acht junge Menschen betreut und schließlich den Eltern übergeben. "Das Konzept hat sehr gut funktioniert, weil wir wussten, dass die Jugendlichen in guten Händen waren und wir in der Zeit unsere Kontrollen fortsetzen konnten", sagt Bettina von Domarus von der Region Hannover, die die Aktion begleitet hat. "Beim DRK gibt es auch die notwendigen medizinischen Kenntnisse, um die Jugendlichen entsprechend zu versorgen. Bei der Feststellung einer Alkoholvergiftung steht ein RTW für den Transport ins Krankenhaus zur Verfügung.", ergänzt Niemüller.
Auch die Bilanz der Polizei ist positiv: "2008 haben wir während des Stadtfestes neun Straftaten durch Jugendliche festgestellt, unter anderem schwere Körperverletzung", sagt Polizeioberrat Bock. "Im vergangenen Jahr keine einzige Straftat." Alkohol wirke häufig enthemmend, das mache sich auch bei den Straftaten bemerkbar.
In diesem Jahr ist die Stadt Ronnenberg bei der Jugendschutz-Aktion ebenfalls mit im Boot. "Wir werden schon im Vorfeld Gewerbetreibende ansprechen und verstärkt darauf aufmerksam machen, dass der Verkauf von Alkohol an unter 18-Jährige verboten ist", kündigte Neumann an, der nicht nur Erster Stadtrat, sondern auch Leiter des Präventionsrats der Stadt Ronnenberg ist. "Uns ist sehr wichtig, dass das Stadtfest einen fröhlichen und harmonischen Verlauf nimmt und nicht von Vorfällen jeglicher Art überschattet wird." Die Aktion von Region, Polizei und DRK sei daher sehr zu begrüßen.
"Wir möchten mit unseren Jugendschutzkontrollen nicht nur die Jugendlichen stoppen, wenn sie Gefahr laufen, sich selbst zu schaden, sondern allgemein für das Thema sensibilisieren", sagt Regionsdezernentin Barbara Thiel. "Mit so einer Aktion setzen wir auch ein Zeichen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Polizei und Region werden ja auch von den Besucherinnen und Besuchern des Stadtfestes wahrgenommen."