Fünfzehn Städte und Gemeinden in der Region haben ihre Klimaschutz-Aktionsprogramme mit großer Unterstützung der Einwohnerinnen und Einwohner fertiggestellt. "Jetzt geht es darum, die Konzepte umzusetzen und die wichtigsten Projekte schnell zu verwirklichen. Dabei möchte die Region Hannover die Kommunen unterstützen", erläuterte Prof. Priebs die Zielsetzung seiner Klimaschutztour, die ihn in den kommenden Monaten in weitere Regionskommunen führen wird.
Gut aufgestellt ist die Gemeinde Uetze, die seit August 2011 ein Klimaschutz-Aktionsprogramm hat, bereits seit Jahren bei den erneuerbaren Energien. "Dringender Nachholbedarf besteht allerdings bei der Verbesserung der Energieeffizienz im Bereich der Privathaushalte," so der Bürgermeister. "Allein der Heizstrom macht mehr als ein Viertel des gesamten Stromverbrauchs in Uetze aus. Hier besteht kurzfristig Handlungsbedarf."
Backeberg stellte dem Umweltdezernenten die diesbezüglichen Planungen vor: Die Siedlungen rund um den Irenensee und die Spreewaldseen sollen energetisch aufgewertet werden. Das Energie-Einsparpotenzial sei riesig, da viele der Gebäude kaum gedämmt seien und von Nachtspeicherheizungen versorgt werden. Diese strombetriebenen Heizungen arbeiten sehr ineffizient und gelten als große Energiefresser.
Organisatorisch begleitet von der Klimaschutzagentur Region Hannover und mit finanzieller Unterstützung der Region möchte die Gemeinde deshalb ein umfassendes Modernisierungsprogramm auflegen: "Wir möchten die Hausbesitzer umfassend informieren und sie mit kostenlosen Beratungen unterstützen. Anhand von guten Beispielen wollen wir ihnen zeigen, dass die Heizungsumrüstung auf klimaschonende Energieträger wirtschaftlich ist", so Backeberg. Der Austausch alter Nachtspeicher- und Ölheizungen könnte in Uetze zu einer Minderung des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 um jährlich 6.000 Tonnen führen.
Udo Sahling, Geschäftsführer der Klimaschutzagentur Region Hannover, der Priebs auf seiner Klimaschutztour begleitet, begrüßte die engagierten Pläne der Gemeinde: "Von diesem ehrgeizigen Vorhaben können alle profitieren - die Hausbesitzer durch deutlich geringere Energiekosten, das Handwerk über zusätzliche Aufträge und das Klima mit einen verringerten CO2-Ausstoß," so Sahling. Er wünschte sich, dass das Beispiel Uetze künftig Schule machen wird und ließ durchblicken, dass eine finanzielle Beteiligung von E.ON Avacon als Gesellschafter der Klimaschutzagentur an dem Projekt denkbar wäre.
Die Gemeinde hofft auf die finanzielle Unterstützung der Region für dieses Vorzeige-Projekt. Umweltdezernent Prof. Dr. Axel Priebs lobte das Modellvorhaben und versprach, die Projektidee in die betreffenden politischen Gremien einzubringen und sich für eine Förderung durch die Region stark zu machen. "Mit Projekten wie diesem kommen wir unseren im Klimaschutzrahmenprogramm gesteckten Zielen ein gutes Stück näher."