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Vom Film-Sehen zum Film-Machen: Jugendliche des Stadtteiltreffs Sahlkamp rappen ihren eigenen Musikclip

Projekt zum Filmfest Sehpferdchen vom 21. Februar bis 2. März 2016

(lifePR) (Hannover, )
„Sentimental, schnoddrig, schräg“ – so betitelt Spiegel-Online den Jugendfilm „Ich und Earl und das Mädchen“. Es ist eine mitreißende Geschichte über Schulaußenseiter und das Erwachsenwerden sowie ein ernsthaftes Teenagerdrama, in dem es um Freundschaft, Liebe und Tod geht. Der Film steht beim Filmfest „Sehpferdchen“ vom 21. Februar bis 3. März auf der Programmliste – für die Kinder und Jugendlichen des Stadtteiltreffs Sahlkamp aus Hannover ein Film, der Idee und Ansporn war, etwas Eigenes zu kreieren. Gemeinsam mit Rapper Drago Rajkovic entwerfen die Jugendlichen zurzeit einen Rap in Eigenregie und bearbeiten ihn im Musikstudio des Musikzentrums Hannover. Mitte Februar wird der Videoclip dann auf großer Leinwand zu sehen sein, wenn er als Vorfilm des „Sehpferdchens“ gezeigt wird.

Mit 25 Filmen aus 17 Nationen ist das Programm des Sehpferdchens so international wie noch nie. Gezeigt wird es im Kino im Künstlerhaus Hannover, in der Neuen Schauburg in Burgdorf und im Stadttheater Wunstorf. Als größtes Filmfest dieser Art erwartet das Sehpferdchen mehr als 3.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. „Das Sehpferdchen ist seit je eine intensive  Verbindung von ‚Filme sehen‘ und ‚Filme machen‘. Es verbindet medienpädagogisch das Sehen, das Verstehen und das Machen“, sagt Andreas Holte, Leiter des Medienzentrums der Region Hannover, das zu den Veranstaltern des „Sehpferdchen“ gehört. Das ist nicht zuletzt eines der Ziele des Filmfestes, weshalb das Medienzentrum die kreative Auseinandersetzung der Kinder und Jugendlichen mit dem Medium Film unterstützt. Adele Mecklenborg ist medienpädagogische Fachkraft des Medienzentrums und begleitet zurzeit auch die Jugendlichen des Stadtteiltreffs Sahlkamp bei der Herstellung des eigenen Musikclips. „Das Tolle an den Projekten ist, dass die Reflexion über den Inhalt eines Films mit ganz konkreten filmsprachlichen Handwerk verknüpft wird“, sagt die Medienpädagogin.

In dem Musikclip verarbeiten die Kinder und Jugendlichen ihre Idee zum Thema Freundschaft und Verantwortung. Viele Szenen gehen auf eigene Erfahrungen zurück. „Sehr vielen Jugendlichen gefällt Hip-Hop-Musik. In diesem Projekt  geht es vor allem um die Message. Wichtig sind Zusammenhalt, Respekt, Freundschaft und Vertrauen“, sagt der Rapper Drago Rajkovic. Er ist Mediengestalter Bild und Ton und hat in Hannover schon viele Jugendprojekte begleitet – nun steht er den Jugendlichen im Stadtteiltreff Sahlkamp mit Rat und Tat zur Seite. 

Die Projektgruppe RapFilmProjekt Sahlkamp trifft sich weitgehend im Stadtteiltreff Sahlkamp, „die professionelle Soundaufnahme des Raps haben die Kinder und Jugendlichen aber im Tonstudio des Musikzentrums  Hannover gemacht. Dort werden sie auch mit professioneller Unterstützung  einer Grafikerin ihr eigenes Werbeplakat für weitere Aufführungen neben der Präsentation auf der Eröffnung des Filmfests entwickeln“, sagt die Sozialarbeiterin Susanne Konietzny,  Mitarbeiterin der Gemeinwesenarbeit Sahlkamp und  Initiatorin des Projekts. Sie arbeitet konzeptionell wie auch räumlich eng mit der Stadtteilkulturarbeit des Stadtteiltreffs Sahlkamp zusammen. 

„Ich bin dankbar dafür, dass dieses Projekt mit Bundesmitteln gefördert wird, die sich in ihren Förderkriterien vor allem  auf Kinder und Jugendliche aus bildungsbenachteiligten Milieus beziehen“, sagt Konietzny weiter. Im Hannoveraner Stadtteil Sahlkamp leben mehr als 60 verschiedene Nationen, die Kinder und Jugendlichen in der Gruppe haben unterschiedliche kulturelle Prägungen. „Es ist toll mit anzusehen, wie bei der Erarbeitung  des Films in der Gruppe Erfahrungsprozesse in Gang kommen zu Themen wie Toleranz, Konfliktfähigkeit und kulturelle Identität.“

Das Projekt wird im Zuge des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung laufenden Programms „Kultur macht stark“  in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Jugend und Film e.V. unter der Reihe „Movies in Motion - mit Film bewegen“ gefördert. Kooperationspartner vor Ort sind die Gemeinwesenarbeit Sahlkamp, das Medienzentrum der Region Hannover und das Jugendzentrum Sahlkamp. Auch die Stiftung Niedersächsische Volksbanken und Raiffeisenbanken fördert das Projekt. „Das Filmfest Sehpferdchen macht Kindern und Jugendlichen Lust auf anspruchsvolles Kino abseits der Kassenschlager und regt mit einem vielfältigen Programm zum Mitmachen an. Die Stiftung Niedersächsischer Volksbanken und Raiffeisenbanken fördert  hier gemeinsam mit der Hannoverschen Volksbank gezielt die kritische und kreative Auseinandersetzung mit den Medien", sagt Karsten Andräs, Filialdirektor der Hannoverschen Volksbank.

Das Filmfest Sehpferdchen wird am Sonntag, 21. Februar,  im Kino im Künstlerhaus in Hannover eröffnet. Bis zum 2. März sind die Filme dort, in der Neuen Schauburg in Burgdorf sowie im Stadttheater in Wunstorf zu sehen. Alle weiteren Informationen zu allen Filmen und deren Spielzeiten finden Interessierte auf der Homepage: www.filmfest-sehpferdchen.de. Der Eintritt beträgt pro Veranstaltung 3,50 Euro. Die Vorstellungen um 20.15 Uhr kosten 6,50 Euro, ermäßigt 4,50 Euro. Inhaberinnen und Inhaber des HannoverAktivPasses haben freien Eintritt, ebenso Lehrkräfte und andere Personen, die Schulklassen und Gruppen begleiten.

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